Kurzbiografie – Hubert Selby: Das verbotene Buch des Hubert Selby

Selby_Das_BildchenHubert Selby Jr. („Letzte Ausfahrt Brooklyn“) war ein US-Schriftsteller, Drehbuchautor und – in wenigen Nebenrollen – Filmschauspieler.

Selby verließ bereits mit 15 Jahren die High School und heuerte wie schon zuvor sein Vater auf einem Handelsschiff an, wo er sich jedoch schon bald (1947) mit Tuberkulose infizierte. Seine Schifffahrtstätigkeit musste er deshalb mit 18 Jahren bereits wieder aufgeben, die Ärzte prognostizierten eine Restlebenserwartung von einem Jahr und sandten ihn nach Hause.

Hubert Selby bestieg in Bremen, Deutschland ein Schiff und kehrte nach New York, USA zurück. Nachdem ihm ein Lungenflügel operativ entfernt wurde, konnte sein Leben zwar gerettet werden, doch war Selby für ungefähr ein Jahrzehnt bettlägerig. Wegen der gravierenden Schmerzen im Zusammenhang mit seiner Erkrankung wurde ihm unter anderem Heroin verabreicht, was ihn jedoch für viele Jahre suchtkrank machte.

Selby konnte angesichts seiner geringen Qualifikation und der Erkrankung zunächst keine bezahlte Tätigkeit finden, später fand er gelegenheitsweise Jobs, beispielsweise als Sekretär und als Tankwart. Er heiratete und das Ehepaar bekam eine Tochter. Selby kümmerte sich um die Tochter während seine Ehefrau in einem Kaufhaus als Verkäuferin tätig war.

In dieser Zeit begann er, auch auf Anregung seines Jugendfreundes Gilbert Sorrention, seine schriftstellerische Betätigung, zunächst indem er Kurzgeschichten schrieb. Seine geringe Formalbildung hatte zur Folge, das Selby einen rustikalen, authentischen Stil entwickelte, der vom Publikum gut angenommen wurde. Außerdem war er für seinen schreiberischen Pragmatismus bekannt. Da auf der Schreibmaschinentastatur das „/“ besser erreichbar war als der Apostroph (Auslassungszeichen), verwendete er einfach konsequent ersteres, wenn eigentlich letzteres passend gewesen wäre (Also z. B. statt „Das ist John’s Buch“: Das ist John/s Buch). Auf diese Weise fühlte der Schriftsteller sich, wie er sagte, weniger im Schreibfluss gestört. Seine erste Kurzgeschichte war 1958 „The Queen is Dead“ (Dt. „Die Königin ist tod“).

Selbys Durchbruch gelang erst 1964 mit „Last Exit to Brooklyn“ (dt. „Letzte Ausfahrt Brooklyn“). Der Verlag Grove Press veröffentliche den Roman, der vielfach Anerkennung fand und zum Bestseller avancierte. Auffällig war, insbesondere für die damalige Zeit, die explizite Beschreibung von Homosexualität, Drogenabhängigkeit sowie der ausufernden Gewaltszenen in dem Buch. In Großbritannien wurde das Buch ob seiner „Obszönität“ gerichtlich überprüft, in Italien verboten.

Sein Erfolg mit dem Roman – der Bestseller machte ihn reich – wird mit dafür verantwortlich gemacht, dass Hubert Selby, der auch über weite Strecken seines Lebens depressiv war, in Hinblick auf seine Drogenabhängigkeit rückfällig wurde. Nachdem Drogen in seinem Besitz gefunden wurden, verbüsste er einen kurzen Gefängnisaufenthalt.

„Last Exit to Brooklyn“ wurde ebenso wie „Requiem for a Dream“ verfilmt. In beiden Filmen hatte Hubert Selby kleine Rollen (Taxifahrer und Gefängnisaufseher).

Wichtige Bücher:

 

 

 

 

 

Rahmendaten:

Geboren am 23. Juli 1928

Geboren in Brooklyn, Ne York

Gestorben am 26. April 2004 in Los Angeles

Zitat, das Hubert Selby zugesprochen wird:

„I know the alphabet. Maybe I could be a writer.“


Autor: Beste Bücher