Biografie – Mary Shelley: Ein wechselvolles und verlustreiches Leben
Mary Shelley, geborene Mary Godwin, war eine der populärsten englischen Schriftstellerinnen des 19. Jahrhunderts. Ihr 1818 geschriebenes Werk „Frankenstein oder Der moderne Prometheus“, zumeist kurz „Frankenstein“ gehört zu den bekanntesten und meistadaptierten Büchern aller Zeiten.
Im Verhältnis zu diesem All-Time-Bestseller waren weitere Romane Shelleys, wie „Valperga“ und „The Last Man“ zwar weniger populär, werden jedoch von der internationalen Literaturkritik bis heute wohlwollend aufgenommen. Es wird angenommen, dass die Werke Shelleys teilweise autobiografische Elemente enthalten. Trotz der späteren und bis heute ungebrochenen Popularität von „Frankenstein“ konnte Shelley zu Lebzeiten kaum von der Schriftstellerei leben. Sie benötigte weitere Zahlungen aus anderen Einkommensquellen, wie etwa vom Vater ihres später verstorbenen Ehemannes nach dessen Tod. Heute ist „Frankenstein“ längst zum Klassiker avanciert und neben der Buchfassung auch als eBook und in der Hörbuch-Fassung verfügbar.
Shelley wurde 1797 als Tochter des radikalen Sozialphilosophen William Godwin und der Schriftstellerin Mary Wollstonecraft geboren. Shelleys Mutter starb bereits kurz nach der Geburt ihrer Tochter. Mit 16 Jahren verliebte sich die junge Frau in den älteren, verheirateten Percy Shelley und reiste mit ihm durch Europa. Obwohl das Paar unverheiratet war, kehrte sie schwanger von ihrer Reise zurück, so dass das Paar gesellschaftlich isoliert wurde.
Kurz nachdem sich Percy Shelleys Ehefrau Harriet das Leben genommen hat, heirateten Percy Shelley und Mary Godwin 1816 und ließen sich zwei Jahre später in Italien nieder. Sie blieben jedoch an keinem Ort für längere Zeit, sondern lebten unter anderem in Neapel, Rom, Pisa und Florenz. Zwei ihrer vier Kinder starben in Italien. Percy Shelley wandte sich von Zeit zu Zeit anderen Frauen zu, was sich für Mary als eine Belastung erwies. Da das Paar jedoch die Überzeugung von Shelleys Vater William Godwin teilte, derzufolge eine Ehe keine exklusiven Bindungen erzeugen sollte, passte dieses Verhalten in das Wertemuster der Familie und Mary musste sich arrangieren.
Der Versuch, das Sorgerecht für die Kinder aus der ersten Ehe zu erhalten, mißlang: Das Gericht befand Percy Shelley moralisch für ungeeignet und ließ die Kinder stattdessen bei einer Pfarrerfamilie unterbringen.
1822 starb Percy Shelley während einer Bootstour im Golf von La Spezia. Percy Shelley starb demnach auf die selbe Weise wie seine erste Frau: Diese ertrank ebenfalls, allerdings im Londoner Hyde Park.
1823 kehrte Mary Shelley mit ihrem einzigen verbliebenen Kind Percy Florence Shelley nach England zurück. 1848 heirateten dieser und Jane Gibson St John. Die Ehe war harmonisch und Shelley unterhielt ein freundschaftliches Verhältnis zu ihrer Schwiegertochter. In ihren letzten Jahren litt die Autorin unter ihrer fortschreitenden Krankheit, die sich in chronischen Kopfschmerzen und partiellen Lähmungen ausdrückte. Die Krankheit behinderte die Schriftstellerin auch in ihrem literarischen Schaffen.
Mary Shelley starb 1851 im Alter von 53 Jahren in London. Sie erlag vermutlich den Folgen eines Gehirntumors.
Rahmendaten:
Geboren am 30. August 1797
Geboren in London, England
Gestorben am 1. Februar 1851 in London, England
Bücher von Mary Shelley, die man gelesen haben muss:
Zitate, die Mary Shelley zugeschrieben werden:
„Zwar werde ich meine Gedanken zu Papier bringen, aber das ist ein unzulängliches Medium für die Mitteilung von Gefühlen.“
„Nichts ist so schmerzhaft für den menschlichen Geist, wie eine große und plötzliche Veränderung.“
Autor: Beste Bücher