Die Vertonung des eigenen Werkes stellt sich für viele Autoren als Herkulesaufgabe dar: Schließlich muss das Ergebnis nicht nur den Vorstellungen des Autoren selbst entsprechen, sondern im besten Fall auch noch tausende Hörer landesweit begeistern. Hier finden Sie wertvolle Tipps für die Sprecherbesetzung Ihres Audiobooks.

Was kann die richtige Stimme?

Ein gutes Hörbuch ohne guten Sprecher gibt es nicht. Ein sehr gutes ohne sehr guten Sprecher ebenso wenig. Die passende Stimme potenziert nicht nur die Wirkung der Worte und Charaktere eines Hörbuches, sondern animiert zum Weiterhören, kreiert Spannung und reißt den Hörer emotional mit.

Sie erzählt dem Hörer durch kleinste Nuancen in Sprachmelodie, Timbre, Stimmfrequenz und Sprechrhythmus die Geschichte auch jenseits aller Worte.

Das muss der passende Sprecher können:

– Das Werk nicht nur lesen, sondern darstellen
– Den Hörer emotional ansprechen
– Den Hörer mit Stimmeinsatz, Tönen und Pausen mitreißen können
– Mit seinem Stimmgerät umgehen können wie mit einem Musikinstrument, d.h. es technisch einwandfrei beherrschen und im konkreten Fall damit spielen können
– Variation bieten
– Spannungskurve und Geschehen des Buches tiefgreifend verstehen und nuanciert umsetzen können
– Kar und deutlich sprechen, ohne steif zu klingen
– Je nach Audiobuchinhalt Dialekte oder andere Sprachen bzw. Gesang beherrschen
– In Atemtechnik geschult sein
– Viel Erfahrung mitbringen

Schritt für Schritt zu meinem Sprecher

Bei der Suche nach dem richtigen Sprecher sollten Hörbuchautoren einige wichtige Fragen für sich beantworten können.

Kernpunkte vor dem Engagieren eines Sprechers:

1. Wie hört sich mein Buch an?

Erklingen die Stimmen meines Buch schon lange in meinem Kopf oder muss ich mir erst einmal erarbeiten, wie die Charaktere sprechen sollen? Wie müssen Stimmfarbe, Stimmalter, Stimmdialekt und Stimmgeschlecht des Sprechers sein? Dazu gehört auch die Frage, ob nur ein Sprecher das gesamte Hörbuch sprechen soll, oder verschiedene Stimmen für verschiedene Charaktere gewählt werden.

2. Was ist mein Budget?

Eine praktische Frage, der man sich nicht gerne stellt: Was kann ich mir überhaupt leisten? Wie viel Zeit kann ich realistisch in das Projekt stecken, in welcher Preiskategorie bewege ich mich überhaupt bei der Suche meines Sprechers? Und kann ich mir Aufnahmen in einem professionellen Studio leisten?

3. Profi oder Amateur?

Eine wichtige Debatte in der Hörbuchszene: Lasse ich einen Laien, vielleicht sogar mich selber, sprechen oder engagiere ich einen professionellen Sprecher? Hier die Vorteile vom Profisprecher versus denen des Amateurs:

Hörbuch_Profi_vs_Amateur

Hörbuch: Profi vs Amateur

Wie unterschiedlich sich „Profi“ und „Amateur“ in der Praxis anhören, hat die Sprecheragentur SprecherSprecher an einem Beispiel verdeutlicht: Sie ließ denselben Werbetext für die eigene Agentur einmal vom Profi und dann vom Laien sprechen. Überzeugen Sie sich selbst!

4. Die Suche beginnt

Ist der Autor sich darüber im Klaren, dass er einen Profisprecher für sein Audiobook möchte, geht es nun an die Suche.

Eine gute und praktische Adresse sind Online-Sprecherkarteien, bei denen man im Internet anhand von Audio-Snippets seine Auswahl einengen kann. Die oben genannte Agentur SprecherSprecher bietet dazu beispielsweise eine Vorauswahl der Sprecher für die Kategorie „Hörbücher“ an und dann eine weitere Selektion nach Geschlecht, Muttersprache,  Stimmalter und Stimmfarbe. Zu jedem Sprecher gibt es mehrere Hörproben zu verschiedenen Themenbereichen. So kann der Autor sich online sein eigenes Casting zusammenstellen.

Genauso gut kann diese Aufgabe aber von Hörbuchverlagen übernommen werden, die in der Regel nicht nur feste Sprecherkarteien haben, sondern sich für neue Audiobücher auch aktiv auf die Suche nach neuen Stimmen machen. Wie Verlage letztendlich die richtigen Sprecher aufspüren, erfahren Sie hier.

5. Probesprechen

Der ausgewählte Sprecher sollte unbedingt mehrmalig verschiedene Passagen des Buches probesprechen, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird. Beim Probelesen kann die Passung noch einmal überprüft werden, der Sprecher gewöhnt sich schon mal an Werk und Charaktere und es entsteht eine gesunde Arbeitsbeziehung zwischen Autor und Sprecher. „Stimmt“ alles, geht es ab ins Aufnahmestudio!

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