Rezension von Lisa
The bonds of love and loyality will be tested…
Inhalt und Rezension
Besser als erwartet
Nachdem der dritte Band für viele der Tiefpunkt der Serie und eine absolute Enttäuschung war, stimmt »Tiger’s Destiny« die Leser nun wieder versöhnlicher.
Der Abenteuer Aspekt ist wieder viel ausgeprägter, das Dreiecksdrama rund um Kelsey, Ren und Kishan nimmt weniger Seiten in Anspruch. (Auch wenn es im Vergleich zu anderen Fantasy-Reihen noch überproportional viel ist.
Aber das überrascht bei einem Buch von Colleen Houck wohl niemand. ;) ) An die unbeschwerten, lockeren Bände Eins und Zwei reicht der neuste Titel dennoch bei weitem nicht heran.
Kitsch, Kitsch, Kitsch
Die Serie – Bestseller hin oder her – ist mir mittlerweile zu schwülstig und konstruiert geworden. Mit den Artefakte, die auf den Reisen gefunden werden, sind die Protagonisten viel zu übermächtig. Verhungern? Ach was! Unmöglich mit der goldenen Frucht. Verwandlung in eine andere Spezies? Kein Problem. Zeitreisen? Aber klaro!
Seht demnächst, wie Kelsey Eldorado findet, eigenhändig eine Kolonie auf dem Mars gründet und die physikalischen Gesetze für ungültig erklärt. -_- Ernsthaft! Man hat beim Lesen das Gefühl, dass die Autorin die Artefakte nur ins Spiel gebracht hat, um sich keine komplizierten logischen Erklärungen für den Geschichtsverlauf einfallen lassen zu müssen. Auch Kelseys Mary-Suetum erreicht in diesem Band unerreichte Höhen: sage und schreibe sechs Männer halten um die Hand der Auserwählten an bzw. sind zumindest an einer Heirat interessiert… Schreck lass nach!
Dies wäre erträglicher, wenn die Protagonistin wenigstens sympathisch wäre. Leider hat sowohl Ren, als auch Kelsey in Band drei den meisten Respekt eingebüßt, den sie sich in »Tiger’s Curse« und »Tiger’s Quest« mühsam erarbeitet hat. Rens Launenhaftigkeit ist nervig, aber noch nichts im Vergleich zu dem Geschnatter von Miss „Oh welchen Bruder soll ich bloß wählen? Ich kann mich einfach nicht entscheiden!“
What kind of person am I? How can I go from kissing one man, my fiancé, no less, to daydreaming about being swept away by his brother? Something is seriously wrong with me. [S. 134] Ja, Kelsey! Genau diese Frage stellen wir uns alle. Was für eine Art von Person bist du? Welche Kuh geht eine Verlobung mit einem Mann ein, obwohl sie in Wirklichkeit unsterblich in dessen Bruder verliebt ist?
Das ist gegenüber beiden Verehrern ungerecht und egoistisch. Kelsey redet nie Klartext und spielt mit den Gefühlen der beiden Brüder. (Vor allem Kishan tat mir da irgendwie leid. Er hält um Kelseys Hand an, doch diese willigt nur aus Mitleid ein und hat ansonsten nichts Besseres zu tun, als Ren hinterherzuhecheln. Ugh. So was wünscht man niemand.) Gelegentlich beschleichen Kelsey Gewissensbisse, anscheinend sind diese aber nicht groß genug, um eine Veränderung in ihrer Einstellung einzuläuten.
Besonders ärgerlich ist auch, dass Kelsey die Entscheidung am Ende abgenommen wird. Eigentlich hätte sie es verdient, dass sich Ren und Kishan von ihr getreu dem Motto „Sorry Kelsey, aber wir haben keine Lust mehr auf das Spielchen.“ abwenden. Ich glaube, bei so einem Ende hätte ich Tränen gelacht. ^^
Der Abschluss…
hat mich ratlos zurück gelassen. Laut verschiedener Informationsquellen erscheint nächstes Jahr noch ein fünfter Band mit dem Namen »Tiger’s Dream«. Da die Geschichte mit »Tiger’s Destiny« eigentlich abgeschlossen ist (Lokesh wurde besiegt, Kelsey hat sich entschieden, der Fluch wurde aufgehoben.) frage ich mich, von was der letzte Teil handeln soll. Das jetzige Ende ist jedenfalls unbefriedigend. Die Handlung endet abrupt, die letzten Kapitel werden im Schnelldurchlauf durchgespielt und alles wurde bewusst auf „Happy End“ getrimmt. Leider ist Kelseys Verhalten auch hier wieder fragwürdig.
Fazit
Nach dieser Rezension könnte man meinen, dass ich die Reihe nicht mag. Dem ist nicht so ;) Band Eins und Zwei haben mein Herz erwärmt! (Und dass obwohl ich mit Romantasy sonst nur wenig anfangen kann.) Seit dem letzten Teil bewegt sich die Reihe aber in eine Richtung, die *mich* persönlich nicht mehr anspricht. Zu pathetisch, zu kitschig, zu übertrieben…
Wer aber den dritten Band mochte, wird auch an »Tiger’s Destiny« seine helle Freude haben. Lediglich das schnell abgehandelte Ende könnte Fans ein Dorn im Auge sein.
Lisas Bewertung: 3,4 von 5 Sternen!
(Lisas Bewertungssystem: (1 = Zeitverschwendung, 2 = Nicht mein Fall, 3 = Okay, 4 = Überdurchschnittlich Gut, 5 = Lieblingsbuch)
Aufmachung
An das wunderbare Motiv vom ersten Band reicht es nicht heran, dennoch ist der Phönix sehr cool geworden. ^^ Mein zweitliebstes Cover der Reihe.
Infos
Hey,
ich stimme deiner meinung voll uns ganz zu. Teil 1 war einsame spitze und auch Teil 2 war toll gemacht, aber auch mich stören diese blöden hilfsmittel die sie finden. Diese lassen die figuren nie in unangenehme situationen geraten, und meiner Meinung nach is die reihe mehr für kleinere kinder geeignet die sich sehr freuen wenn so etwas gutes passiert und nie etwas schlechtes. Den 3 mochte ich ebenfalls nicht, zu viel “ oh ren erinnere dich doch “ und dann hing sie doch wieder an dem armen kishan. Teil 4 habe ich noch nicht gelesen und ich glaube ich werde es auch nicht tun, weil es mir nicht mehr gefällt und deine Rezession bestätigt mich nur darin.
Da ich andere fantasyromane gewohnt bin, wie von lara Adrian oder nalini singh empfinde ich colleen houcks schreibstil als eher langweilig.
Liebe grüße.