Rezension von frida
Ilsa auf der Flucht vor ihrem untreuen Ehemann und ihrer Spielsucht, vor allem aber sich selbst, ist auf dem Weg in ihr Ferienhaus. An einer Tankstelle trifft sie auf die blutverschmierte Moni. Aus einem Impuls heraus nimmt Ilsa Moni kurzerhand mit und so treffen die beiden acht Tage vor Weihnachten in Rothenfels ein. Vergeblich versucht Ilsa aus Moni herauszubekommen was eigentlich passiert ist. Als Moni sich langsam anfängt an die Geschehnisse zu erinnern, ist es schon fast zu spät…
Rezension
Weihnachten steht vor der Tür. Am dritten Adventswochenende kommt es zur endgültigen Trennung von Piet und Ilsa. Piet verlässt die gemeinsame Wohnung und kurze Zeit später bricht auch Ilsa auf, die es in der Wohnung und auch in der Stadt plötzlich einfach nicht mehr aushält. Spontan beschließt sie, in an dass von ihren Eltern geerbte Ferienhaus in der Fränkischen Schweiz zu fahren. Unterwegs trifft sie auf Moni. Blutverschmiert und desorientiert findet sie die junge Frau neben der Toilettenanlage einer Tankstelle und ohne lange darüber nachzudenken, nimmt Ilsa Moni kurzentschlossen einfach mit.
Ilsa die eigentlich genug eigene Probleme hat, lässt diese außen vor und versucht stattdessen aus Moni herauszubekommen was wirklich passiert ist. Moni hat aber nicht nur ein totales blackout, sondern verhält sich auch insgesamt sehr merkwürdig, so dass Ilsa sich wiederholt fragt, warum sie sich diesen Job eigentlich aufgehalst hat und Moni am liebsten vor die Tür setzen würde. Das ungleiche Paar nähert sich dann nach und nach aber trotzdem an und dank Ilsas Hartnäckigkeit und der zurückkehrenden Erinnerung von Moni, lassen sich die Tatbestände langsam rekonstruieren und Ilsa bekommt genügend Anhaltspunkte um zu recherchieren. Das letzte an dass sich Moni erinnern kann ist eine Party, die sie zusammen mit ihrem Freund frühzeitig verlassen hat.
Da dies der einzigste brauchbare Ansatzpunkt ist, versucht Ilsa möglichst viele Informationen über diese Party aus Moni herauszubekommen. Beim Besuch eines Internetcafés gelingt es ihr trotz dieser dürftigen Informationen etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Dass sie dabei aber selbst Spuren hinterlässt vergisst sie in ihrem Eifer dabei völlig. Die Erkenntnis kommt zu spät und so wird Monis Verfolgungswahn zur Wirklichkeit. Den beiden Frauen wird es zunehmend ungemütlicher und selbst der harmlose Nachbar und sein Hund erscheinen plötzlich verdächtig.
Die Lage wird zusehends brenzliger. Ilsa versucht mit aller Kraft das Unausweichliche zu verhindern. Als sie endlich herausbekommt was Monis Peiniger vorhat, gilt es keine Zeit mehr zu verlieren um am Ende nicht doch noch zum Opfer zu werden.
Fazit
Eine teilweise etwas konstruiert wirkende Story, die aber trotzdem nachdenklich macht – ist es wirklich so unwahrscheinlich? Ein psychopathischer Jugendlicher der seine Freundin um jeden Preis besitzen und kontrollieren möchte und dem jedes Mittel dazu recht ist und sollte sie sich ihm zu entziehen versuchen, auch vor einer Bluttat nicht zurückschreckt. Keine leichtes „Weihnachtsgericht“ dass einem da serviert wird, aber eine spannende Unterhaltung für kalte Winterabende.
Info
Geboren und aufgewachsen in Coburg, wurde Friederike Schmöe früh zur Büchernärrin – eine Leidenschaft, der die Universitätsdozentin heute beruflich frönt. In ihrer Schreibwerkstatt in der Weltkulturerbestadt Bamberg verfasst sie seit 2000 Kriminalromane und Kurzgeschichten.
Bewertung
Historischer Wert: 1
Spannung: 4
Lesefreundlichkeit: 3
Ratgeber: 1
Muss-man-gelesen-haben: 4
(1-kaum zutreffend / 5-besonders zutreffend)