Rezension von Lisa
Ein uralter Kampf gegen die Kreaturen der Dunkelheit, eine tödliche Bedrohung und eine unsterbliche Liebe…
Inhalt
In der Nacht vor ihrem 17. Geburtstag gerät Svenjas Welt aus den Fugen. Sie wird von einem Wolf durch Dresden gejagt und schließlich von drei unheimlichen, seltsam anmutenden Gestalten in den Untergrund entführt.
Was Svenja dort entdeckt, sprengt jede Vorstellungskraft: Mitten in Dresden, unter dem Fundament des Residenzschlosses, liegt die letzte Bastion der Lichtelben und das Tor zur Menschenwelt Burg Elbenthal.
Ihre Bewohner leben in tödlicher Bedrohung, denn der Schwarze Prinz der Dunkelelben rückt unaufhaltsam näher. Svenja ist die letzte Hoffnung denn sie ist die Auserwählte, die Hüterin Midgards …
Auf den ersten Blick
Die Aufmachung von Die Hüterin Midgards ist ohne Zweifel gelungen. Die Oberfläche hat einen leichten Metallic-Film, sodass dass Buch dezent schimmert. Das Papier ist von guter Qualität und die Seiten sind relativ dick und stabil. Das Mädchen auf dem Cover sieht genau so aus, wie Svenya im Buch beschrieben wurde. ;)
Rezension
Vom Underdog zur unsterblichen Elbenprinzessin…
Zugegeben, die Geschichte ist nicht neu: Eine obdachlose Waise findet an ihrem 17. Geburtstag heraus, dass sie in Wahrheit eine vom Schicksal auserkorene Elbenprinzessin ist, die als Einzige den Untergang ihres Volkes verhindern kann…
Aber keine Angst! ;) Die Geschichte und die Charaktere sind ganz ohne Frage nach dem klassischen Schema aufgebaut, dies tut dem Lesespaß allerdings nicht den geringsten Abbruch. Die Stärken des Romans liegen vielmehr in der Vielfältigkeit der Kulturen und ihrem Zusammenspiel. Die Hüterin Midgards vermischt nämlich ein moderndes Umfeld mit klassischen High Fantasy Figuren und einer gesunden Prise nordischen Mythologie. Bei den übernatürlichen Wesensarten bleiben (fast) keine Wünsche offen: Elben, Drachen, Werwölfe, Sirenen, Draugar, Gargoyles, gigantische Fledermaus-Reittiere, sprechende Schwerter und viele kuriose Gestalten mehr tummeln sich auf den 384 Seiten von Die Hüterin Midgards. Das Lesen macht Spaß, da es an jeder Ecke etwas Neues zu entdecken gibt. ;D
Mit Svenya wird dem Leser eine ebenso halsstarrige wie sympathische Protagonistin vorgestellt. Sie ist neugierig und schlagfertig, vor allem aber lässt sie sich von nichts und niemanden etwas gefallen und gibt niemals auf. Dennoch hatte beim Lesen immer wieder das Gefühl, dass der Heldin alles zu leicht gelingt. Obwohl Svenya erst seit wenigen Wochen trainiert, schafft sie es doch, mächtige Gegner (die wohlgemerkt Jahrhunderte Zeit hatten, um ihre Kampfkunst zu perfektionieren) in die Knie zu zwingen. Auserwählte hin oder her, ein kurzer Crash Kurs in Sachen Kämpfen ersetzt noch keine langjährige Erfahrung! Da man als Leser genau weiß, dass die Protagonistin ihren Kopf immer rechtzeitig aus der Schlinge ziehen kann, geht ein Teil der Spannung verloren.
Generell waren mir die Charaktere ein wenig zu übermächtig und perfekt. Mit großer Wahrscheinlichkeit spielt hierbei aber auch das subjektives Empfinden eine große Rolle. (In dem von mir zuletzt gelesenen Roman (Pure von Julianna Baggott) war der Hauptteil der Charaktere arm, vernarbt und körperlich deformiert – die Elben aus Die Hüterin Midgards bilden hierzu natürlich einen krassen Gegensatz.) Deshalb kann ich hier wirklich nur für mich selbst sprechen. Die Figuren an sich sind gut charakterisiert, lebendig und klar voneinander unterscheidbar. Trotz gewisser Eigenheiten und Fehlentscheidungen waren mir die Charaktere aber immer noch zu… „perfekt“. Alle sind irgendwie schön und reich und mächtig und elegant und stark und – nicht zu vergessen – unsterblich.
Versteht ihr, worauf ich hinaus will? ;) Mir persönlich sagen fehlbare, „unperfekte“ Charaktere mit Macken oftmals viel mehr zu als die strahlenden Helden, denen alles gelingt. Das hier war einfach nicht ganz mein Ding.
Fazit
Die Hüterin Midgards wartet zwar nicht mit einer komplett neuen Geschichte auf, kann dafür aber durch seine bunten Mischung aus Alt und Neu überzeugen. Langeweile kommt durch vielen Kampfszenen und den Entdeckerdrang der Protagonistin nicht auf. Wer sich im Gegensatz zu mir nicht an den untadeligen Charakteren stört, bekommt mit Ivo Palas Fantasy Roman eine unterhaltsame, epische und schöne Erzählung geboten! Die Fortsetzung werde ich wahrscheinlich lesen, da mich das Geheimnis um Svenya Herkunft dann doch neugierig gemacht hat. Außerdem gibt es leider noch viel zu wenige (Jugend)bücher über die nordische Mythologie – daher freut es mich immer besonders, wenn ein Autor beschließt, die nordischen Sagen in seine Geschichten einzubetten. :)
Lisas Bewertung: 3,5 von 5 Sternen!
(Lisas Bewertungssystem: (1 = Zeitverschwendung, 2 = Nicht mein Fall, 3 = Okay, 4 = Überdurchschnittlich Gut, 5 = Lieblingsbuch)
Infos
Übersetzung: –
Autor/in: Ivo Pala
Reihe: Elbenthal-Saga #1
Genre: Paranormale Fantasy
Zielgruppe: Jugendliche
Verlag: Sauerländer Verlag
Format: Gebundene Ausgabe, 384 Seiten; eBook; (Hörbuch bei Audible)
Erscheinungsdatum: 01.03.12
Preis: 19,99€
ISBN: 3411809221
Redaktion von Beste Bücher