Rezension von Lisa
Auf den Spuren der Vergangenheit…
Gelungener zweiter Teil!
Mit Die Fährte geht die Geschichte um die junge Gestaltwandlerin Naomi in die zweite Runde… Weil Naomi Roman nicht gefährden wollte, gab sie ihrem Geliebten den Kuss des Vergessens. Dieser Schutz trägt jedoch einen hohen Preis: Roman erinnert sich nicht mehr an seine große Liebe und die gemeinsam verbrachte Zeit. Schweren Herzens reist Naomi zurück nach Deutschland. Zusammen mit ihren Großmutter Leandra geht sie dort den Hinweisen aus den Briefen ihrer Urgroßmutter Romina nach. Die Spur führt nach London, wo die beiden neue Einzelheiten über die Vergangenheit des Clans erfahren. Doch auch der Feind schläft nicht…
Es ist ja des Öfteren der Fall, dass eine Reihe gut anfängt und die Qualität bei der Fortsetzung stark nachlässt. – Dies trifft bei Im Schatten des Mondlichts aber dankenswerterweise nicht zu. Eigentlich ist sogar das genaue Gegenteil der Fall! Die Fährte ist noch packender, emotionaler und spannender als Das Erwachen.
Die vielen Wendungen und die abwechslungsreichen Locations (Deutschland, London, Stillwater, Barcelona) sorgen dafür, dass die Spannung aufrecht erhalten bleibt. Da fliegen die Seiten nur so dahin! Die Clans werden in diesem Band noch näher beleuchtet und auch über die Vergangenheit von Naomis Familie lernt man so einiges dazu. In Die Fährte macht der Leser neue und mitunter überraschende Bekanntschaften; doch auch den alten Charaktere aus Band 1 wird genügend Zeit eingeräumt.
Besonders gut gefiel mir in diesem Band, dass Naomis Familie einen so hohen Stellenwert einnimmt. (In vielen anderen zeitgenössischen Fantasy Romanen wird der familiäre Zusammenhalt ja leider oftmals vernachlässigt.) Naomi und ihre Großmutter Leandra sind ein eingespieltes Spiel und während ihrer gemeinsamen Reise sind mir die beiden wirklich ans Herz gewachsen.
Naomi ist mutig, stark, eigenwillig und ab und an etwas naiv, doch gerade diese kleine Schwäche macht sie letztendlich zu einer sympathischen Protagonistin, mit der man identifizieren kann. :) Der Schreibstil ist einfach und unkompliziert, aber wie schon beim Vorgänger Band versteht J.J. Bidell es, die Gedanken und Gefühle der Charaktere perfekt in Worte zu fassen. Die dramatische Enthüllung am Ende lässt sofort den Wunsch nach dem dritten Band Das Erbe aufkommen. (Ich muss zugeben, dass ich diesbezüglich schon im ersten Band einen Verdacht hatte, der sich im Laufe diesen Bandes verfestigt hat.) Nichtsdestotrotz war der Abschluss sehr effektvoll und clever gewählt. Wie wird es jetzt mit Naomi, Roman und den anderen weitergehen? Ich bin gespannt!
Fazit
Die Fährte ist ein zweiter Teil, wie man ihn sich nur wünschen kann – sympathische Charaktere, neues Hintergrundwissen, ein kurzweiliger, unterhaltsamer Erzählstil und ein Ende, das Lust auf mehr macht. :)
Lisas Bewertung: 3,8 von 5 Sternen!
(Lisas Bewertungssystem: (1 = Zeitverschwendung, 2 = Nicht mein Fall, 3 = Okay, 4 = Überdurchschnittlich Gut, 5 = Lieblingsbuch)
Auf den ersten Blick
Das Cover bleibt der Linie des Vorgängers treu. Die dunkle, vom Mondlicht beschienene Silhouette eines Panthers wirkt geheimnisvoll und macht neugierig auf den Inhalt.
Infos
Titel: Das Fährte
Verlag: Elke Becker