Rezension von Lisa
Sie kommt von der Erde. Ihr Schicksal steht in den Sternen.
Inhalt
Jarra ist ein „Earth Girl“. Während sich der Rest der Menschheit aufmacht, fremde Galaxien zu entdecken, ist Jarra zu einem Leben auf der Erde verdammt: Aufgrund eines Gendefekts kann sie nicht teleportieren. Sie gehört zu den Ausgestoßenen, den Wertlosen. Doch Jarra ist nicht bereit, sich mit ihrem Schicksal abzufinden.
Unter falscher Identität schleicht sie sich an der Universität ein. Sie gewinnt Freunde und in Fian sogar ihre große Liebe. Zum ersten Mal fühlt sie sich nicht als Außenseiterin. Und dann liegt plötzlich das Schicksal der Welt in ihren Händen, und Jarra muss eine folgenschwere Entscheidung treffen.
Aufmachung
Nichts Besonderes, aber im Großen und Ganzen okay. Auf dem Cover ist das für das Genre so typische Mädchengesicht abgebildet. Die blaue Farbe und die Kreise auf der Innenseite (Portale?) stellen einen Bezug zum futuristischen Inhalt her.
Rezension
Gelungene Idee Science Fiction Romane haben derzeit Hochkonjunktur und so wird es für Autoren immer schwieriger, sich neue Szenarien zu erdenken und sich in der Branche zu etablieren. Im Gegensatz zu vielen Genrekollegen geht »Earth Girl« von Janet Edwards aber nun endlich mal mit einem interessanten und unverbrauchten Konzept an den Start: Im Jahre 2788 ist die Welt ein anderer Ort. Mithilfe eines Portals haben die Menschen andere Planeten kolonialisiert.
Nur Jarra und einige wenige andere haben das Pech, an einer Immun-Krankheit zu leiden, die das Leben in einer anderen Atmosphäre unmöglich macht. Während andere fremde Galaxien bereisen, sitzt die Heldin des Romans quasi auf der Erde “fest“. Für die Auswanderer sind diese sogenannten Behinderten bzw. Affen weniger wert als andere Menschen und lediglich ein Klotz am Bein. Doch anstatt sich ihrem Schicksal zu ergeben, schreibt sich Jarra undercover an einer Universität für das Fach Vorgeschichte ein. Ihre Mitstudenten sind alles „Exos“ und haben keine Ahnung, wer sich in ihrer Mitte befindet…
Gelungenes World-Building
Der Roman ist zwar in einem recht simplen, umgangssprachlichen Stil verfasst und enthält viele Erklärungen/Beschreibungen, konnte mich aber nichts desto trotz fesseln. Die futuristische Welt ist faszinierend und lädt zum Erkunden ein. Gerade die technischen Gimmicks wie Schutzanzüge, Schwebeschlitten und nicht zu vergessen Portale, üben einen großen Reiz auf den Leser auf.
Im Jugendbuchgenre sucht die von Janet Edwards ersonnene Welt ihresgleichen. Ich bin schon sehr auf die weiteren Bände gespannt, in denen wird hoffentlich noch mehr über die Technologie und die fremden Planeten erfahren werden. :)
Weniger gelungene Charaktere Der Kritikpunkt, welcher »Earth Girl« letztendlich die vier Sterne Wertung kostete, ist die übermächtige Heldin des Romans. Natürlich will man als Leser keinen dummen, schwachen und einfältigen Protagonisten begleiten, selbiges gilt jedoch für das Gegenteil: ist eine Figur allzu gut, stark, schlau und talentiert – kurz: übermenschlich macht das Schmökern aufgrund fehlenden Realismus und fehlender Identifikation auch keinen Spaß mehr. Vom Charakter her erschien mir Jarra anfangs noch ganz sympathisch, mit der Zeit habe mich aber tierisch über ihre ständige Überlegenheit aufgeregt.
Egal mit welchem Problem sie konfrontiert wird: Supergirl Jarra hat für alles eine Lösung parat. Faktisch gibt es nichts, was sie nicht kann – mal abgesehen vom Reisen auf andere Planeten… Jarra kassiert ständig Lorbeeren, erhält Ehrungen, wird von allen Mitschülern bewundert, vom Lehrer hochgeschätzt und von erfahrenen Kollegen gelobt usw. Wie langweilig! Ganz abgesehen davon sind die Gründe für ihr Können oftmals fadenscheinig. Innerhalb eines Monats bringt sich Jarra für ihr Alibi das gesamte militärische Wissen selbst bei. Danach geht sie als wandelndes Lexikon und Kampfspezialistin durch. Bei so einem komplexen und weitreichenden Thema höchst unwahrscheinlich, möchte man meinen.
Aber für die Alleskönnerin Jarra kein Problem. Sie rezitiert ganze Passagen der Geschichte aus dem Gedächtnis und beantwortet alle Fragen ihrer Mitstudenten so, als würde sie ihr ganzes Leben lang nichts anderes machen. Dadurch geht ein beträchtlicher Teil der Spannung flöten. Schließlich weiß man ja schon im Voraus, das Jarra die Situation meistern wird. -_- Selbstverständlich wird auch ihr Umfeld von den Entscheidungen der Heldin beeinflusst. Die Nebencharaktere werden von der übermächtigen Jarra glatt an die Wand gespielt und fristen ein Dasein als unwichtige Statisten. Äußerst bedauerlich, den manche Figuren wie der Professor Playdon hätten durchaus Potenzial gehabt. Am Ende laufen aber alle ins Camp der „Jarra-Anhänger“ über.
Das Worldbuilding hat mich voll und ganz überzeugt! Schade, dass es sich bei den Figuren – allen voran Über-Protagonistin Jarra – nur um Standardkost handelt. Die Fortsetzung werde ich aber dennoch lesen. Unterhaltsame Geschichte im Sci-Fi-Gewand!
Lisas Bewertung: 3,7 von 5 Sternen!
(Lisas Bewertungssystem: (1 = Zeitverschwendung, 2 = Nicht mein Fall, 3 = Okay, 4 = Überdurchschnittlich Gut, 5 = Lieblingsbuch)
Infos
Originaltitel: Earth Girl
Reihe: Earth Girl #1
Genre: Science Fiction
Zielgruppe: Jugendliche
Verlag: rororo
Format: Taschenbuch, 466 Seiten, eBook
Status: Bestseller
Redaktion von Beste Bücher
Ich bin weiß gott kein jugendlicher mehr, aber trotzdem hat es mich fasziniert dieses zulesen. Die meisten meiner gelesenen Bücher kommen aus dem fantasie bereich, da sind viele namhafte drunter und gerade deswegen haben diese beiden Bücher für mich einen besonderen Wert, ich hab sie jetzt schon dreimal gelesen und werde sie auch noch öfters lesen, weil es einfach Spaß macht. Warum nicht, warum soll nicht ein einziger Mensch nicht alles wissen, oder vieles, irgendwann macht es Sinn. Sie weiß das sie nicht das kann was viele andere können, und deswegen eignet sie sich das Wissen an, was andere nicht können….. ein Buch ist nicht nur zum lesen da, sondern auch zum Denken, zum Nachdenken..
Ich hab die Prüfung gelesen und auch die Begegnungen und mir fehlt irgendwie noch ein dritter Band, den hätte ich gerne noch, zu meinen Lebzeiten, gern in deutsch, aber meine Enkelin würde ihn mir vielleicht auch englisch vorlesen. Ich bin 68……