Rezension von Annemarie

Dictator ist der letzte Band der Trilogie um den herausragenden Politiker, Redner und Philosophen Cicero. Er beschreibt die Jahre 58-43 v.Chr., und somit die Zeit von Caesars Aufstieg und seiner Alleinherrschaft, die Bürgerkriege, Caesars Ermordung und Ciceros Ende.

Das Buch beginnt mit Ciceros Exil. Hatte man den damaligen Konsul wegen der Hinrichtung einiger Anhänger der Catilinarischen Verschwörung einst als Vater des Vaterlandes geehrt, muss Cicero nun genau deswegen Rom verlassen und ins Exil gehen. Doch es gelingt ihm mit Witz und Geschick, seine Rückkehr nach Rom zu erreichen. Dennoch hat er im Senat nicht den gewünschten Erfolg, nicht zuletzt auch wegen seines erklärten Feindes Clodius. Während sich in Rom Unruhen ausbreiten, feiert Caesar als genialer Feldherr in Gallien seine Siege über Gallier, Helvetier und Germanenstämme. Obwohl man in Rom die Eroberung Galliens als Ruhmestat preist, gibt es auch kritische Stimmen, die die Ausrottung ganzer Völkerschaften als gesetzwidrig verurteilen. Nach Caesars Überquerung des Rubicon mitsamt seinen Armeen und seinem Marsch auf Rom ist es höchste Zeit für die Senatoren, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Der Bürgerkrieg beginnt.

Cicero beteiligt sich an diesem nur noch als missmutiger Zuschauer, da er vergeblich versucht hat, zwischen den Parteien zu vermitteln. Erst spät reist er ins Lager des Pompeius und kehrt auch recht früh in den Herrschaftsbereich Caesars, nach Italien zurück. Auch nun muss er lange warten, bis er durch den Diktator begnadigt wird. Erst nach Caesars Ermordung scheint sich für Cicero eine erneute Chance zu bieten in der Politik tätig zu werden, aber als unter den Caesarianern Streitigkeiten ausbrechen, schließlich Octavian ungesetzliche Bahnen einschlägt und sich gar mit Antonius verbündet, da verlässt Cicero Rom. Auf seiner Flucht wird er ermordet.

Neben den historischen Ereignissen erhält der Leser auch ausgiebig Einblick in Ciceros Privatleben, seine Ehe, seine Freunde und seine Kinder. Geschrieben ist alles als Rückblick aus der Sicht seines Sekretärs und vielleicht besten Freundes Tiro.

Rezension

Ein sehr spannendes Buch, das man auch gut lesen kann, ohne die Vorgängerbände zu kennen. Es ist nicht nur für Leser gedacht, die geschichtlich erfahren sind, sondern für jeden, der sich für Politik interessiert bzw. für historische Romane. Natürlich ist es für Freunde der Antike besonders zu empfehlen. Trotz des Umfangs ist die Lektüre niemals langweilig. Ich habe das Buch innerhalb sehr kurzer Zeit verschlungen. Schade, dass es keine Fortsetzung geben kann!