Rezension von frida
Inhalt
Ein toter Pecher, eine tote Tante und ein in Harz gegossener und somit konservierter Schädel. Keiner von ihnen ist eines natürlichen Todes gestorben. Die beiden Toten und auch der Schädel werden eigentlich nur durch Zufall entdeckt. Genügend Potential für Wolfgang Schatz der, sobald er mit der Aufklärung am Tod von Tante Leni beauftragte wurde, umgehend auf Spurensuche ins Hinterland fährt.
Dort trifft er auf Dorli und man ermittelt gemeinsam weiter. Die Ereignisse nehmen ihren Lauf, weitere Tote kommen ins Spiel. Das bisher gute Miteinander im Dorf bekommt erste Risse. Wem kann man noch trauen? Selbst Dorli schwebt plötzlich in Gefahr…
Rezension
Als Tante Leni, altersbedingt motorisch leicht gehandicapt, geistig dafür noch umso fitter nicht vom Seniorenausflug zurückkehrt, liefert sich ihre Nichte Agnes einen lebhaft geschilderten Schlagabtausch mit dem Busfahrer und dem Chef des Busunternehmens. Am Ende bleibt ihr nichts anderes übrig als ihrer Androhung die Polizei hinzuzuziehen Gewicht zu verleihen und sie in die Tat umzusetzen. Diese kommt dann zwar auch, kann aber eigentlich nichts wirklich Effektives bewirken oder ausrichten.
Nachdem die Polizei Tage später immer noch nicht so recht in die Gänge gekommen ist, beschließt Agnes die Aufklärung am Mord ihrer Tante selbst in die Hand zu nehmen. Damit endlich was weitergeht, beauftragt sie daher kurzerhand Privatdetektiv Schatz. Dieser findet im Zuge seiner Ermittlungen in Dorli, die den ermordeten Pecher gefunden hat, die passende Partnerin und beide ermitteln infolgedessen weiterhin gemeinsam. Während der Ermittlungsarbeiten lernen sich nicht nur Schatz und Dorli besser kennen.
Auch der Leser erfährt vieles über Land und Leute. Mit vielen Informationen über das Handwerk der Pecher und den in Mundart geschriebenen Dialogen ergibt sich ein realistisches Bild der Gegend und seinen Bewohnern. Es fällt einem leicht sich mitten ins Geschehen hineinzuversetzen und fieberhaft mit zu ermitteln.
Dann rücken alte bisher ungeklärte Fälle ins Visier der Ermittlungen, schließlich sind der Pecher und die Tante nicht die ersten die hier verschwunden oder umgebracht worden sind. Alte Seilschaften und Verwicklungen werden glaubhaft und nachvollziehbar dargestellt, dazu gibt es zusätzlich in kurzen Einschüben, Hinweise auf Täter und Motiv die am Ende die Geschichte rund machen.
Mithilfe des, dankenswerterweise im Anhang zu findende Wörterbuch Österreichisch – Deutsch, sollte eigentlich jeder, auch wenn ihm dem die österreichische Mundart nicht so geläufig ist, den Krimi lesen und verstehen können.
Infos
Die Autorin Veronika A. Grager wurde in Wien geboren, lebt aber seit dreißig Jahren in Niederösterreich, wo sie auch ihre Krimis ansiedelt. In dieser friedvollen Landschaft, zwischen Feldern, Wiesen und Wäldern, kommen ihr die mörderischsten Ideen.
Bewertung
Historischer Wert: 3
Spannung: 3
Lesefreundlichkeit: 4
Ratgeber: 1
Muss-man-gelesen-haben: 4
(1-kaum zutreffend / 5-besonders zutreffend)