Die „100 besten Bücher der Weltliteratur“ waren schon vor Jahren ein sehr erfolgreiches Projekt der Wochenzeitung „Die ZEIT“.
Bis heute hat diese Liste der wichtigsten Bücher nichts von ihrem Glanz verloren – was ist interessanter, als in den Klassikern nach interessanten Anregungen zu stöbern?
Sie werden kaum jedes Buch großartig finden, auf das Sie hier stoßen. Doch viele der Bücher gehören mit Sicherheit zu denen, die man „gelesen haben muss“, wenn man sich zum sogenannten Bildungsbürgertum zählen möchte:
1. Bibel
2. Homer, Odyssee
3. Platon, Apologie
4. Vergil, Aeneis
5. Tacitus, Germania
6. Longos, Daphnis und Chloe
7. Augustinus, Bekenntnisse
8. Die Erzählungen aus den tausendundein Nächten
⇒ Besondere Fundstücke: Klassiker, die Sie gelesen haben sollten…
9. Wolfram v. Eschenbach, Parzival
10. Gottfried v. Straßburg, Tristan
11. Das Nibelungenlied
12. Dante Alighieri, Die Göttliche Komödie
13. Giovanni Boccaccio, Das Decameron
14. Thomas Morus, Utopia
15. François Rabelais, Gargantua und Pantagruel
16. Michel de Montaigne, Essais
17. Grimmelshausen, Der abenteuerliche Simplicissimus
18. Blaise Pascal, Pensées
19. Daniel Defoe, Robinson Crusoe
20. Jonathan Swift, Gullivers Reisen
21. Henry Fielding, Tom Jones
22. Laurence Sterne, Leben und Ansichten von Tristram Shandy
23. Voltaire, Candide
24. Johann Wolfgang v. Goethe, Die Leiden des jungen Werthers
25. G. E. Lessing, Anti-Goeze
26. Jean-Jacques Rousseau, Bekenntnisse
27. Karl P. Moritz, Anton Reiser
28. Immanuel Kant, Zum ewigen Frieden
29. Ulrich Bräker, Der arme Mann im Tockenburg
30. Friedrich Schiller, Ästhetische Schriften
31. Denis Diderot, Jacques der Fatalist und sein Herr
32. Jean Paul, Siebenkäs
33. Friedrich Hölderlin, Hyperion
34. G. C. Lichtenberg, Sudelbücher
35. Johann Wolfgang v. Goethe, Die Wahlverwandtschaften
36. Heinrich v. Kleist, Erzählungen
37. Johann Peter Hebel, Das Schatzkästlein des Rheinischen Hausfreunds
38. Die Brüder Grimm, Kinder- und Hausmärchen
39. E.T.A. Hoffmann, Kater Murr und Kreisler
40. Giacomo Casanova, Geschichte meines Lebens
41. Eichendorff, Aus dem Leben eines Taugenichts
42. Stendhal, Rot und Schwarz
43. Georg Büchner, Lenz
44. Honoré de Balzac, Verlorene Illusionen
45. Charles Dickens, Oliver Twist
46. Nikolai Gogol, Die toten Seelen
47. Soeren Kierkegaard, Entweder – Oder
48. Heinrich Heine, Deutschland. Ein Wintermärchen
49. Edgar Allan Poe, Phantastische Erzählungen
50. Herman Melville, Moby Dick
51. Arthur Schopenhauer, Parerga und Paralipomena
52. Karl Marx, Der 18. Brumaire des Louis Bonaparte
53. Hans Christian Andersen, Märchen
54. Gottfried Keller, Der grüne Heinrich
55. Gustave Flaubert, Madame Bovary
56. Iwan Gontscharow, Oblomow
57. Victor Hugo, Die Elenden
58. Lewis Carroll, Alice im Wunderland
59. Iwan Turgenew, Väter und Söhne
60. Wilhelm Raabe, Abu Telfan oder Die Heimkehr vom Mondgebirge
61. Leo Tolstoi, Krieg und Frieden
62. Adalbert Stifter, Erzählungen
63. Fjodor Dostojewski, Die Dämonen
64. Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches
65. Émile Zola, Germinal
66. August Strindberg, Sohn einer Magd
67. Knut Hamsun, Hunger
68. Oscar Wilde, Das Bildnis des Dorian Gray
69. Anton Tschechow, Erzählungen
70. Theodor Fontane, Der Stechlin
71. Thomas Mann, Die Buddenbrooks
72. Robert Musil, Die Verwirrungen des Zöglings Törleß
73. Rainer Maria Rilke, Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge
74. Heinrich Mann, Der Untertan
75. Marcel Proust, Auf der Suche nach der verlorenen Zeit
76. Jaroslav Hašek, Abenteuer des braven Soldaten Schwejk
77. James Joyce, Ulysses
78. John Dos Passos, Manhattan Transfer
79. Franz Kafka, Das Schloß
80. Hermann Hesse, Der Steppenwolf
81. Alfred Döblin, Berlin Alexanderplatz
82. Ernst Bloch, Spuren
83. Sigmund Freud, Das Unbehagen in der Kultur
84. Leo Trotzki, Mein Leben
85. William Faulkner, Licht im August
86. Franz Kafka, Erzählungen
87. André Gide, Tagebücher
88. Anna Seghers, Das siebte Kreuz
89. Albert Camus, Der Fremde
90. Heinrich Böll, Erzählungen
91. Jean Genet, Querelle
92. Ernest Hemingway, Der alte Mann und das Meer
93. Max Frisch, Stiller
94. Claude Lévi-Strauss, Traurige Tropen
95. Samuel Beckett, Das letzte Band
96. Günter Grass, Die Blechtrommel
97. Jean-Paul Sartre, Die Wörter
98. Bertolt Brecht, Geschichten vom Herrn Keuner
99. Uwe Johnson, Jahrestage
100. Miguel de Cervantes Saavedra, Don Quijote
Zugegeben – die Liste ist in Teilen angestaubt und hält altehrwürdige Bücher bereit, die heute nicht mehr jeder lesen mag. Auch spannend, aber ungleich moderner muten da die folgenden Zusammenstellungen an:
Die Klassiker-Empfehlungen des Gröls-Verlages
„Doch viele der Bücher gehören mit Sicherheit zu denen, die man „gelesen haben muss“, wenn man sich zum sogenannten Bildungsbürgertum zählen möchte:“
Kein Wissen wird mehr benötigt als das Wissen über den Islam. Warum? Weil die deutschen den Islam nur von den Medien und Hollywood kennen.
„Wenn man sich zum sogennanten Bildungbürgertum zählen möchte“ muss man als deutscher den Koran lesen. Nicht nur als deutscher das streben nach der Wahrheit sollte jeden Menschen dazu verleiten das letzte Buch seiens schöpfers zu lesen.
Ich weiß gar nicht was ich lustiger finden soll. Die haarsträubenden Rechtschreibfehler oder die dümmlichen Annahmen, die inhaltlich aufgestellt werden. Um nur mal einen Aspekt aufzugreifen: Das irgendein Gott unser aller Schöpfer ist, ist tatsächlich eine Arbeitshypothese die nicht jeder teilt. Und selbst wenn es ihn gibt: Wieso sollte er sich ausgerechnet über den Koran mitteilen? Weil er uns zu Tode langweilen möchte?
Unsinn.
99% der Bücher sind von Männern geschrieben. Es ist nicht so, als gäbe es nicht auch wichtige weibliche Autorinnen. ??
Es geht in der Liste um die Bücher und nicht um die Autoren!
So doof, ein Buch auf die Liste zu setzen, nur weil es von einer Frau geschrieben ist, kann man doch nicht sein.
Sie glauben, es gibt kein Buch einer Frau, das auf diese. Liste gehõrt? So doof kann man doch nicht sein …
Wie Traurig muss man (in diesem Fall Frau) sein, sich selber nur nach seinem, äh ich meinte Ihrem Geschlecht einzuordnen.
Solche unterbelichteten Kommentare können nur von Menschen kommen die mehr Enttäuschungen als Glücks Momente in Ihrem tristen Leben hatten.
Nur als Denkanstoß, das hätte nichts mit Emanzipation zu tun, Sternchen.
Diese Liste kann man so erstellen, sicherlich auch Geschmackssache.
Aber wenn die Bibel, was auch okay ist, an erster Stelle steht, darf ich fragen an welcher Stelle der Koran in der Welt steht?
Jaja. Genau. Und was ist mit dem Talmud der Juden? Und kleinere Religionsgemeinschaften wie die Mormonen und die Scientologen sind schon gar nicht mit ihren heiligen Büchern berücksichtigt. Glücklicherweise ist die politische Korrektheit mit ihrer Gleichmacherei hier noch nicht angekommen.
Da in der Auswahl an erster Stelle die „Bibel“ steht, frage ich die Experten, warum in der Liste „Asterix und Obelix“ fehlt.
Berechtigte Frage, Amboss. Berechtigte Frage.
Ich hoffe man hat die Ilias nicht schlicht vergessen sondern sieht sie als Grundlage der Odyssey in diese inbegriffen. Es wäre beinah skandalös wenn Herr Groels die „erste Quelle unserer europäischen Kultur“-(Dimiter Inkiow-Ilias )vergäße.
//komm schon was habt ihr erwartet
Wir wollen nur bitte nicht vergessen, dass Hr. Groels keineswegs der Urheber dieser Aufzählung ist, sondern seinerzeit eine Literatenkommission der ZEIT!
Ich liebe Bücher, aber mit Geschichten wie Homer Odyssee kann ich gar nix anfangen. Die sind grauenvoll schlecht geschrieben. Als Beispiel: Wenn ich in einen Kinofilm geh und der is grauenvoll schlecht gedreht, dann interessiert mich der Sinn auch einfach nicht! Und so gehts mir mit so alten Büchern!
Meinen Sie das griechische Original oder eine der zig Übersetzungen, die dieses Buch in allen Sprachen der Welt erhalten hat? Sorry, aber die „Odyssee“ ist d a s Grundbuch der Literatur, an der Schnittstelle von Mündlichkeit und Schriftlichkeit, ein Archetyp sozusagen, ohne den übrigens auch die Filme von heute kaum denkbar sind, vgl. Christopher Vogler: „Die Odyssee des Drehbuchschreibers“, worin die Odyssee als mythologisches Grundmuster des amerikanischen Erfolgskinos“ analysiert wird…
Wie alle Dinge, erlebt Sprache auch eine stetige Evolution!
Früher konnten nicht viele Leute Lesen und Schreiben, weshalb es nicht besonders schwer war, in dieser Zeit mit Texten in die Geschichte einzugehen. Es war kaum Konkurrenz in diesem Bereich vorhanden und somit wurde der Inhalt des Erzählten eher zweitrangig betrachtet, weil primär alleine die Fähigkeit zum Schreiben einer oder mehrerer großer Geschichten schon faszinierend für die Menschheit war.
Sprache wurde im Laufe der Zeit immer präziser und grammatikalisch umfangreicher, was unmissverständlichere Formulierungen erlaubt und die Darstellung komplexerer Sachverhalte ermöglicht. Durch die Verwissenschaftlichung der Sprache mittels Kommunikationswissenschaften usw. wurden Betrachtungsweisen aus der Meta-Ebene erschaffen, die früher in dieser Form gar nicht existierten. Außerdem ist durch die immer weniger werdende Analphabetisierung in der Welt eine viel größere Konkurrenz sowie eine bei Weitem andere Beurteilung von Schriftstücken hervorgegangen.
Als Beispiel: Bei einer Liste mit den besten Filmen aller Zeiten, gehört an erster Stelle ein Film, der alle Aspekte eines Films (Drehart, Schauspielerei, Story etc.) zu einem unvergleichlichen Gesamtkonzept vereint. Nur weil ein Film eine gute Story hat, ist es doch noch lange nicht der beste Film aller Zeiten. Bei einem Buch ist die Kunst des Schreibens und Erzählens eben ein Teil des Handwerks und egal welche Übersetzung man von „Homer“ liest, ist es darin nichts Besonderes. Wenn ein Lied schlecht gesungen ist, macht es der Inhalt auch nicht mehr zum Meisterwerk.
Somit ist für das Beste Buch aller Zeiten eher die Gesamtbetrachtung wichtig und nicht nur der Inhalt!
Traurig dass manche keinen Sinn für alte Bücher haben.!!!!
Jedes Urteil urteilt auch über den Urteilenden.
Ja, kann ich verstehen. Aber das ist wie mit Vielem: Man kann die Zusammenhänge kennenlernen, damit mans besser versteht. Vieles ist so schwierig geschrieben, das ist fast wie eine fremde Sprache. Ich verstehe auch nicht alles, aber z. B. viele großartige Kunst verstehe ich besser, wenn ich was über die Zeit damals rausgefunden habe. Und schlecht geschrieben kann bei Homer auch heißen: du hast ne schlechte Übersetzung gehabt. Übersetzungen veralten immer so schnell wie der Rest des Planeten ;-) Viel Spaß beim Lesen jedenfalls!
Sie lesen Altgriechisch?
Wo ist Mika Waltari?
Guten Morgen ,
hab mir die Liste angeschaut und staune nicht schlecht dass der wohl verkannteste Autor des letzten Jahrhunderts mit keinem seiner grossen Werke in Ihrer Liste figuriert-es handelt sich wie nicht anders zu erwarten um Georges Simenon
Da hätte Ich mir doch etwas mehr von der Zeit erwartet .
Gruss
Claude
Lieber Raus Claude,
ja richtig – bitte beachten Sie aber, dass es nicht „unsere“ Liste ist, sondern jene von der ZEIT. Georges Simenon finden Sie allerdings in der französischen Bestenauswahl: https://www.fabelhafte-buecher.de/le-monde-die-franzosische-liste-der-100-wichtigsten-bucher-der-weltliteratur/
„The Xenophobe’s Guide to the Germans“ hat Recht. In Deutschland muss es schwer und groß sein. Die griechischen Klassiker, Goethe und natürlich Mann. Alle haben den Anspruch, es nicht unter 3 Bänden zu machen. (Klar, der „Zauberlehrling“ ist kürzer – steht auch nicht auf der Liste).
Bei den Briten gibt’s Douglas Adams und J. K. Rowling. Nicht einmal Shakespeare hat dort Platz. Die Franzosen halten die Comic-Kultur hoch.
Da sehe ich wieder, wie mich meine Kultur prägt. Ich habe groß, dick und schwer erwartet und bekomme es aus der deutschen Liste, aber gut zu sehen, dass es nicht immer so sein muss.
Ich halte von dieser Liste garnichts. Obwohl ich einen Großteil der Bücher gelesen habe, spiegeln die vielleicht die absoluten Verkaufszahlen wieder, aber sonst auch nichts. Die Zeiten haben sich geändert, die Menschen erwachen und haben sich weiterentwickelt. Auch wenn man das nicht immer merkt und es schon so ist, das wir uns immer noch mit den gleichen Problemen herumärgern.
Will man die Menschen erreichen, müssen auch die Bücher im neuen Stil geschrieben sein, denn es geht um Resonanz und aus spiritueller Sicht schwingen sehr viele, gerade auch junge Menschen, schon deutlich höher und die Menschen erwachen immer eher. Allerdings macht das System immer noch so weiter als wäre alles beim Alten. Wie wäre es zum Beispiel mit dem Buch: Der Kreis der Dämmerung von Ralf Isau?
In der heutigen Zeit wird immer wieder über Gleichberechtigung geredet. Was ist Gleichberechtigung? Ich bin jetzt fast 50 Jahre und in einer Gesellschaft aufgewachsen in der die Frau immer respektiert und angesehen worden ist, sogar in den 30 Jahren die ich im Ausland gelebt habe ist die südländische Frau aus meiner Erfahrung her immer respektiert worden. Alles was sie sagten, taten, ausführten, entschieden, arbeiteten usw. wurde für mich immer gleich aufgenommen als wäre es von einem Mann gekommen. Daher für mich gibt es keine Trennung oder Unterschied zwischen Mann und Frau (ausser die die wir alle kennen). Bis heute sind sie alle Personen und so respektieren ich sie alle, daher ist der Beste eine Person, egal ob Mann oder Frau. Die Gleichberichtigung ist nicht 50 Männer und 50 Frauen in die Liste der 100 Besten zu setzen, Gleichberechtigung kann und muss nur sein, das alle die gleiche Möglichkeit haben dabei zu seien, wenn es 100 Frauen wären wäre es weil sie die Besten sind. Mittlerweise ist es ja schon so, Stadistiken in vielen Ländern deuten schon klar darauf hin das sie schlauer, erfolreicher, engagierter und vieles mehr sind als der Mann. …jetzt sind SIE dran weil sie mehr arbeiten, studieren, mehr als der Mann und die Tendenz ist steigend. FAZIT ist das der der die Möglichkeit hat was daraus zumachen es machen kann, egal ob Männlein oder Fräulein, er/sie muss nur die Möglichkeit dazu haben.
Hey schöner Kommentar! Daumen hoch für Dich, auch wenn ich keine Frau bin!
100 Namen… und wenn ich nicht jemanden übersehen habe, ist eine einzige Frau darunter: Anna Seghers auf Nummer 88. Was ist mit Virginia Woolf? Liest im deutschsprachigen Raum niemand ihre Bücher? Oder wo sind Simone de Beauvoir, Jane Austen, George Eliot? In der britischen und französischen Liste sind Männer jeweils auch in der Überzahl (was durchaus die Realität im Literaturbetrieb widerspiegelt), aber nicht so stark. An deutschsprachigen Autorinnen fallen mir zugegebenermaßen auch keine ein, die es verdient haben, hier erwähnt zu werden (Literaturnobelpreisträgerinnen nicht ausgenommen), aber für eine Liste der besten Bücher der Welt ist diese hier beschämend männerlastig!
Natürlich sollte niemand solche Listen todernst nehmen – das tue ich auch nicht. Ich finde es eher amüsant, was da einen Platz unter dem Besten findet, das Literatur zu bieten hat. Trotzdem ist es auffällig, dass kaum Frauen vertreten sind. Im deutschsprachigen Raum scheint das bei sochen Auflistungen ganz besonders üblich zu sein; eine Tatsache, die es meiner bescheidenen Meinung nach durchaus wert wäre, von SoziologInnen/PsychologInnen wissenschaftlich durchleuchtet zu werden. Wie auch immer. Selbst in der Literatur vor 1900 gibt es doch auch einige große weibliche Namen – Jane Austen und George Eliot sind nur zwei davon, die mir auf Anhieb einfallen, obwohl ihre Romane nicht zu meiner Lieblingslektüre zählen.
Ich finde es wichtig, darauf hinzuweisen, dass wir alle – auch ich als Frau – dazu tendieren, Literatur von Frauen zu übersehen oder zu marginalisieren. Mir selbst wurde das erst so richtig bewusst, als ich auf meinem eigenen (englischsprachigen) Literaturblog ein starkes männliches Übergewicht bemerkte. Seither versuche ich, das Geschlechterverhältnis auszugleichen. Und das ist gar nicht so einfach! Insofern ist die Liste doch in gewisser Weise ein Abbild der realen Verhältnisse.
Ein Blick auf die Spiegel-Bestsellerliste zum Stand 7.8.2013 zeigt: 4 von 10 sind immerhin Frauen :) Aktuelle Lesegewohnheiten spiegeln sich da also nicht wider.
Vielleicht noch der kleine Hinweis zur ZEIT-Liste: Die wurde von einem Jurorenteam aus sechs alten Männern zusammengestellt. Alles von mir geschätzte und anerkannte Literaturexperten, aber dennoch. Sechs alte Männer.
Ja, das hatte ich schon im Gefühl, dass das Jurorenteam eher der alten Garde angehört und ausnahmslos männlich ist… ;-)
Bestseller-Listen und aktuelle Lesegewohnheiten halte ich übrigens auch nicht für besonders aussagekräftig, was das Potential eines Buches betrifft, zukünftig in den Kanon der Weltliteratur aufgenommen zu werden. Bestseller sind oft nur ein Spiegel der Zeit, aber Literatur von Weltrang sollte zeitLOS sein. Persönlich muss ich gestehen, dass auf der Spiegel-Bestsellerliste kein einziges Buch steht, das mich ansprechen würde. Na ja, immerhin sind vier Autorinnen unter den ersten 10 :-) Langsam geht es aufwärts!
Genau, beschämend