„Der Untertan“ begegnet uns in der Person des Diederich Heßling, eines obrigkeitshörigen Konformisten aus der Zeit des deutschen Kaiserreichs. Dieser als „typisch“ dargestellte Untertanentypus hat nach seiner Veröffentlichung 1914 zu heftigen Kontroversen geführt. In der Tat ist Heßling betont unsympathisch, es verwundert kaum, dass man sich nicht mit ihm identifizieren mochte und den so vorgehaltenen Spiegel empört zurückwies.
Kein anderes Werk von Weltrang vermag die wilhelminische Epoche aus der Perspektive des Bürgers derart vielschichtig und lebhaft wiederzugeben, wie das Opus Magnum des Heinrich Mann. An seinem Wert ändert auch das ungnädige Urteil seines Bruders Thomas nichts, der Heinrich „ruchlosen Ästhetizismus“ vorwarf.
::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
Unsere Bewertung
(Rang 1: Irrelevant – Rang 5: Höchstrelevant)
Historischer Wert: 5
Spannung: 4
Lesefreundlichkeit: 5
Ratgeber: 1
Muss-man-gelesen-haben: 5