Rezension von Lea

Nachdem Harper 18 Jahre lang unter dem strengen Regiment ihres Vaters „Sir“ gelebt hat, kommt das College wie gerufen. Hier kann sie endlich so leben, wie sie es möchte und auch mal Jungs kennenlernen, die nicht bei der Marine sind. Schon bald lernt sie Chase kennen, der sie mit seinem Bad-Boy-Charme in den Wahnsinn treibt. Als sie sich wenig später in dessen Mitbewohner Brandon verliebt, scheint das Chaos perfekt.

Rezension

Das Cover gefällt mir sehr gut, da es die Problematik von „Taking Chances“ gut darstellt, aber nicht zu viel verrät. Der Anfang des New Adult Romans begann vielversprechend. Liebesgeschichten zwischen dem schüchternen Mädchen und dem Bad Boy sind nichts neues, aber meist sehr unterhaltsam. Ziemlich schnell ist Harper aufgetaut, was wahrscheinlich an ihrer selbstbewussten und „offenen“ Mitbewohnerin Bree lag.

Das fand ich ein wenig schade, da ich die Entwicklung ein wenig zu schnell fand. Gerne hätte ich gesehen, wie sie sich im Laufe des Romans entwickelt und nicht innerhalb weniger Seiten. Aber da Harper sich ihr ganzes Leben lang verstellen musste, ist es bestimmt auch kein Wunder, dass sie jetzt aus sich rauskommt und so lebt, wie sie es möchte.

Die Beziehungen von Harper waren, für mich, nicht ganz verständlich. Es wirkt, als würde sie von einem Mann zum nächsten flüchten. Sie sucht immer den Weg, der für sie am angenehmsten ist, nutzt die Männer in dieser Hinsicht aus, aber niemand nimmt es ihr übel. Dieses Verhalten ist der Grund, wieso mir Harper im Laufe der Handlung sehr unsympathisch wurde.

Gerade am Ende wurde die Handlung sehr unrealistisch. Auf einen glücklichen Moment folgt ein schreckliches Ereignis, woraufhin sofort wieder ein Happy-End folgt. Die ganze Dramatik wirkte für mich sehr künstlich und unrealistisch.

Fazit

Die Meinungen, was Taking Chances betrifft, gehen weit auseinander. Manche Leser loben den Roman der Autorin in den Himmel, andere verteufeln ihn.

Die Idee hinter Taking Chances gefällt mir sehr gut. Es ist mal etwas anderes und nicht wie jeder 0815 Roman, bei dem sofort klar ist, wer mit wem zusammenkommt. Hier wusste man bis zum Ende nicht, in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt. Tatsächlich habe ich bis zuletzt gedacht, dass Harper und Chase ein Happy-End erleben.

Leider fand ich die Protagonisten, insbesondere Harper, etwas flach. Sie belügt und betrügt beide Männer, die sich ihr in ihrem Liebeswahn gänzlich hingeben und nichts dagegen unternehmen, von Harper ausgenutzt zu werden.„Weniger ist mehr“ ist hier sehr passend. Mit ein wenig mehr Drama hätte dieser Roman viel Potential gehabt, so hat er mich leider nicht ganz überzeugt.

Aufgrund der Tatsache, dass der Gedanke der Dreiecksbeziehung mein Interesse geweckt hat und mir der Schreibstil gefallen hat, vergebe ich 5 von 10 möglichen Punkten.