Rezension von Ulrike Ziemer
Das Hausbuch der Feste und Bräuche ist 22 x 27 cm groß und hat 112 Seiten. Im Inhaltverzeichnis sind passend zu den vier Jahreszeiten viele Unterpunkte, die zusätzlich einzelnen Monaten zugeordnet sind, enthalten. Das Buch beginnt mit dem ersten Frühlingsmonat März, geht dann über in den April und den Mai bis schließlich der Sommer beginnt. Es finden sich zum Beispiel Beiträge zum Frühling, zu Ostern, zum heiligen Georg und zu den Festen im Mai wie Christi Himmelfahrt und Pfingsten. Ergänzt werden diese eher religiösen Beiträge durch Berichte über Bräuche zur Walpurgisnacht und zum 1.Mai. Rezepte, Frühlingsblumen und Spielideen runden das Ganze ab.
Im Sommer finden wird das Fest der Rose, die Mittsommernacht, die Johannesnacht, die Urlaubzeit, den heiligen Jakobus, die Gartenernte und den Kräuterbusch. Im Herbst gibt es viele Äpfel und Kartoffel, die Weinernte und Informationen über Martin Luther, Halloween, Allerheiligen und Sankt Martin. Im Dezember beginnen Winter und Weihnachtszeit. Gedichte, Rituale und Rezepte sind für diese Zeit vielfältig vorhanden. Das Jahr wird mit Silvester- und Neujahrsbräuchen beendet und beginnt mit Glücksschweinen, den Heiligen Drei Königen und Winterspielen im Schnee. Im Februar bestimmen zuerst der Fasching und dann der Aschermittwoch die Ideen. Schließlich heißt es „Winter ade, scheiden tut weh“ und das Buch beginnt mit dem Frühling wieder von vorne. Viele der vorgestellten Feste sind eng mit dem christlichen Glauben verbunden.
Im Anhang finden sich sehr interessante Details, wie zum Beispiel Informationen über den Jüdischen, den Islamischen, den Julianischen und den Gregorianischen Kalender.
Fazit
Das Hausbuch der Feste und Bräuche ist ein sehr schönes Nachschlagewerk und ein Familienbegleiter über viele Jahre. Immer mehr geht altes Kulturgut verloren und junge Eltern suchen nach Orientierung zur Gestaltung des Jahresablaufes. Die christlichen Feste gehören genauso dazu, wie die Veränderung der Natur im Jahreskreis. Das Buch greift altes Brauchtum auf und ergänzt es mit neuen Elementen wie zum Beispiel dem Gedicht „Nimm Entenfedern“ von Max Kruse zum Walpurgistag. Die Jahresuhr ist am Ende des Buches doppelseitig dargestellt. Die farblich schöne Gestaltung lässt Bedauern, dass dieses Bild nicht als Poster zum Aufhängen zur Verfügung steht. Vielleicht gelingt es gemeinsam mit der Familie eine eigene Jahresuhr zu gestalten. Eine, auf der die Feste vermerkt sind, die für die jeweilige Familie wichtig sind. Bestimmt lassen sich hier die Familiengeburtstage einfügen.
Die Bilder im Buch wurden liebevoll und ansprechend illustriert. Sie ergänzen und machen neugierig auf die textlichen Inhalte. Mein Lieblingsbild ist die zauberhaft gezeichnete Jakobsmuschel und die für mich schönste kreative Idee, ist die Gestaltung eines eigenen Labyrinthes aus Naturmaterialien.
Das Buch ist für Kinder ab 6 Jahren und ihre Familien geeignet.