Rezension von Mona
Eine meiner großen Leidenschaften innerhalb der Literatur sind Kinderbücher; vor allem Kinderbuchklassiker. Als ich sah, dass der Elisabeth Sandmann Verlag – ein Verlag, der sich vor Jahren Buch für Buch in mein Herz schlich, eine Sammlung der berühmtesten und bedeutsamsten Kinderbuchautorinnen herausbrachte, war es um mich geschehen. Es führte für mich kein Weg an diesem Buch vorbei. Abgesehen von der wunderschönen, sehr liebevollen und hochwertigen Aufmachung hat mich das Buch auch mit viel Wissenswertem und neuen Leseanregungen beeindrucken können.
Die Autorinnen sind jeweils in Kategorien eingeteilt: „Von kleinen und großen Mädchen“, „Kleine Erwachsene“, „Ungewöhnliche Abenteuer“, „Fantastische Welten“ und „Tierische und andere Lieblinge“.
Vorreiter dieser Werke ist die sogenannte „Backfischliteratur“, die schon im 19. Jahrhundert ihre Leser*innen um sich scharte. Luisa May Alcott war eine Autorin, die sich in diese Sparte einordnen ließ; mit „Betty und ihre Schwestern“ stellte sie eindrücklich den Alltag von Geschwistern dar, die unterschiedlicher nicht sein könnten und vermittelte dem Leser das Facettenreichtum und die Individualität von verschiedenen Mädchen. Nicht umsonst ist ihr Werk zeitlos und wird noch heute zahlreich verlegt, eine Ausgabe schöner als die andere.
Zeitlosigkeit kann man den meisten hier präsentierten Werken zuschreiben. Ob Pippi Langstrumpf, Nils Holgersson, der kleine Lord, Anne auf Green Gables, die Mumins oder Harry Potter. Sie alle wurden zu Stilikonen und wissen nicht nur Kinder zu begeistern. Auch wenn das Fernsehen seinen Teil dazu beigetragen hat diese Kultfiguren am Leben zu erhalten, so sind die ursprünglichen Werke doch die eigentlichen Pioniere in Sachen Unterhaltung und pädagogische Ansätze.
Doch wer sind eigentlich die Frauen hinter diesen Meisterwerken? Interessant ist, dass längst nicht alle Autorinnen aus reiner Leidenschaft und Kinderliebe schrieben, oftmals waren die wirtschaftlichen und/oder sozialen Interessen weit größer. Einige dieser Geschichten sind tragisch, andere imposant, wieder andere einfach berührend. Die meisten haben Teile ihrer eigenen Geschichte in ihre Werke eingebaut und sie somit unsterblich gemacht.
Astrid Lindgren hat ihre Berühmtheit genutzt, um sich in größerem Ausmaß politisch zu engagieren, imposante Reden zu halten („Niemals Gewalt“) und allen Frauen weltweit ein großartiges Vorbild zu sein. Auch Tove Jansson („Die Mumins“) nutzte ihre Kunst, um sich gegen furchteinflößende Machthaber zur Wehr zu setzen. Die Mumins waren eine Flucht aus der knallharten Realität; eine heile Welt, die inmitten von Krieg und Chaos bestehen konnte.
Für mich war es wahnsinnig bereichernd und inspirierend, die Menschen hinter meinen Büchern kennenzulernen. Zwar wurde jede Autorin nur mit einer Kurzbiographie portraitiert (2 – 6 Seiten), aber die jeweiligen Motivationen und Leidenschaft wurden eindrücklich transportiert, ebenso wurde die jeweilige Künstlerin in einen historischen Kontext gesetzt.
Ich blättere unwahrscheinlich gerne in diesem Buch, um mich inspirieren zu lassen und auch in die Welt von diesen wahnsinnig bedeutsamen Frauen zu wagen.
Eine Herzensempfehlung!