Nach jahrelanger Ankündigung erschien 2017 der erste Teil der Graphic Novel zu Walter Moers „Die Stadt der Träumenden Bücher“, ein Ereignis, auf das wohl viele Moers Fans hingefiebert haben. Mit diesem Werk schrieb (und zeichnete) sich Herr Moers auch in mein Herz und als großer Fan von Illustrationen war ich umso gespannter, ob das Jahr hiermit für mich mit einem Highlight abschließen würde. Und ja, genau so war es dann letztendlich auch.
Ich sehe das Werk als Zusatz zum Roman, deswegen werde ich mal nicht genauer darauf eingehen, worum es geht, sondern darauf, was mir daran besonders gefiel. Der ursprüngliche Roman zu „Die Stadt der Träumenden Bücher“ ist sehr liebevoll illustriert, nicht durchgängig, aber wenn dann wahnsinnig detailverliebt und charmant. Somit hatte man als Leser schon ein Bild von den Figuren, die in der Geschichte auftauchen. Florian Biege hat die Figuren noch plastischer gezeichnet und im Gegensatz zum Roman ist die Graphic Novel in Farbe. Der Illustrator hat einen sehr schönen und weichen Zeichenstil, ist ebenfalls sehr detailliert und arbeitet viel mit Schatten (was sich bei der Geschichte natürlich anbietet).
Die meisten Bilder sind ziemlich düster, sodass ich froh war, als zwischendrin einige lichtdurchflutete Bilder dabei waren, zum Beispiel wenn wir uns oberhalb von Buchhaim befinden.
Meine persönlichen Highlights waren diejenigen Bilder, in denen man minutenlang verweilen konnte, weil es so viel zu sehen und einzusaugen gab; ein ganz besonderes Highlight findet sich ganz am Ende des Buches in einer Szene, die ich mir täglich anschauen könnte (tatsächlich war dieses Setting auch im Roman mein liebstes). Nicht nur Fans des Romans werden auf ihre Kosten kommen, auch Bibliophilie wird hier ganz groß geschrieben (nicht dass das eine das andere ausschließt).
Florian Biege ist es tatsächlich gelungen, den Zauber des Romans wunderschön und mit viel Liebe zum Detail einzufangen. Eine großartige Arbeit!