Rezension von Annemarie

Vom Islam hat jeder schon einmal gehört. Und fast jeder kennt eine Person, die dem islamischen Glauben angehört. Doch was genau ist der Islam eigentlich? Was ist seine Glaubensgrundlage, was schreibt er vor – und wie ist es eigentlich um die ganzen Behauptungen und Vorurteile zum Thema Islam bestellt?

Der Schriftsteller und Kabarettist Kerim Pamuk gibt darüber humorvoll Auskunft. Aufgebaut ist das Buch wie ein Lexikon – das bedeutet, dass die wichtigsten Begriffe zum Islam alphabetisch geordnet im Buch genannt und erläutert werden. Von A wie „Abfall vom Islam“ bis Z wie „Zuckerfest“ sind die meisten wichtigen Begriffe des Islam erläutert.

Ein Inhaltsverzeichnis hat das Buch nicht, dafür aber ein Stichwortverzeichnis, in dem die wichtigsten Begriffe mit sämtlichen Seitenzahlen, auf denen der Begriff vorkommt, erläutert werden, einschließlich eine fett hervorgehobenen Seitenzahl, auf der der Begriff schwerpunktmäßig erläutert wird.

Sowohl Begriffe zu den Grundlagen des Islam, wie Mohammed, dem Begründer des Islam, als auch Begriffe zum modernen Islam, wie das Stichwort „Gottes Marketing“ und natürlich die Begriffe, die Laien mit dem Islam in Verbindung bringen, wie der Harem, aber auch andere Themen, die mit Islam auf den ersten Blick nicht allzu viel zu tun haben (Fußball) werden erläutert. Zu jedem Begriff werden mal mehr, mal weniger Informationen gegeben, die mit einem schmunzelnden Auge erläutert werden.

Rezension

Ein Buch, in dem man etwas über den Islam lernt. Das klang für mich zunächst nicht wirklich spannend. Neugierig wurde ich aber, als ich erfuhr, dass der Autor sehr humorig schreibt. In der Erwartung, eine nette, unterhaltsame und zugleich informative Lektüre zu bekommen, nahm ich das Werk zur Hand. Und meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt.

Ich gebe zu, Pamuks Humor ist flach, teilweise auch etwas zu flach. Manchmal war sein Humor schon an der Grenze zum Albernen und es war einfach etwas too much. Gerade das sorgte aber dafür, dass das Ganze eigentlich nicht langweilig wurde, denn man ist immer wieder neugierig, was der Autor als nächstes für eine flachwitzige Anekdote auf Lager hat. Das hast dazu geführt, dass ich das Werk in Einem durchgelesen habe – was für ein lexikonartiges Buch wirklich beachtlich ist. Nachdem ich das Werk durchgelesen hatte, habe ich die Probe aufs Exempel gemacht und überprüft, an was ich mich noch erinnern kann – einmal direkt nach dem Durchlesen und einmal einige Tage später.

Das Ergebnis hat mich verblüfft: Es blieb deutlich mehr hängen als bei viele anderen ernsten Büchern, die ich durchgelesen habe. Das liegt vermutlich daran, dass man sich alberne Geschichten und Anekdoten viel leichter merken kann als ernste Fakten – und mit der mehr oder weniger komischen Anekdote merkt man sich dann gleich auch die ganze Geschichte. Unterhaltung und Lernstoff in einem kann also, wie mit diesem Werk eindrucksvoll gezeigt wird, super funktionieren.

Sicherheitshalber möchte ich abschließend noch auf eines hinweisen: Wer den Islam bierernst nimmt und es nicht erträgt, dass man sich über ihn mokiert, sollte Pamuks Werk auf keinen Fall zur Hand nehmen. Teilweise zieht Pamuk doch ziemlich flapsig, aber nicht wirklich bösartig, über den Islam her. Wem das nicht gefällt, der sollte wohl doch lieber auf ein ernsthaftes Buch zurückgreifen.

Fazit

Wer ein unterhaltsames und seicht humoriges und zugleich auch lehrreiches Buch über den Islam lesen möchte, ist mit diesem Werk ganz sicher gut beraten.