Rezension von Annemarie

Jeder benutzt sie und das oft täglich: Pflegeprodukte für die Haut und fürs Haar. Wie einfach ist es da, einfach zum Tiegel, Pott, zur Tube oder Flasche aus dem Drogerie- oder Supermarkt zu greifen. Doch die überwiegend synthetisch hergestellten Pflegeprodukte stehen immer mehr in der Kritik. Zum einen verursachen sie in Summe enorm viel Plastikmüll, von dem wir ohnehin schon viel zu viel haben, zum anderen sind viele Inhaltsstoffe, wie Mikroplastik oder Chemikalien, insbesondere auf ökologischer Sicht, ferner auch aus gesundheitlicher Sicht, zumindest fragwürdig. Schließlich sind auch die teilweise doch ziemlich hohen Kosten für bestimmte Pflegeprodukte ein Nachteil. Wie sinnvoll ist es da, einfach auf selbst hergestellte Pflegeprodukte zurückzugreifen. Wie man seine eigenen Pflegeprodukte herstellt und dass dies alles andere als schwer ist, erfährt man in diesem Band.

Das Buch besteht aus neun Kapiteln, nach einer Einleitung und einem Abkürzungsverzeichnis beginnend mit „Haarpflege“, gefolgt von „Gesichtspflege“, „Mundhygiene“, „Hautpflege“, „Bad/Dusche“, „Deodorant“, „Gesundheit“, „Rasieren, Haare entfernen“, und schließlich „Fußpflege“. Im vorderen Einband gibt es das Inhaltsverzeichnis kurz zusammengefasst und im hinteren Einband findet man beliebte Mischungen ätherischer Öle. Der Band ist wie die bisherigen Smarticular-Bücher mit vielen Farbfotos gestaltet und übersichtlich gehalten. Zu den meisten Rezepten gibt es zudem Links zum online Nachschlagen.

Rezension

Wieder ein neues Smarticular-Buch, diesmal aber zum Thema Pflege. Da ich die bisherigen Bände von Smarticular bereits gelesen und immer ziemlich gut gefunden habe, war ich dementsprechend neugierig, wie dieser Band wird. Und tatsächlich reiht er sich nahtlos in die bisherigen Bände ein. Wieder ist er fröhlich-bunt gestaltet, wieder bekommt man eine Menge Inspirationen, wieder sind die Rezepte überwiegend einfach und schnell umzusetzen, wieder kann man die Rezeptanweisungen sehr gut verstehen und sofort in die Tat umsetzen und wieder hat der Band erstaunlich viel Inhalt.

Man sollte aber auf jeden Fall wissen, dass die Vorschläge allesamt Inspirationen sind und nicht zwingend umgesetzt werden müssen. So werden etwa bei der Haarpflege verschiedene Methoden vorgestellt: Von der Haarpflegemethode, dass man seine Haare nur noch mit Wasser wäscht über die, sein Haar gar nicht mehr zu waschen, sondern nur noch mehrmals täglich umfassend zu bürsten (es gibt offenbar Menschen, die es besser finden, ihr Haar jeden Tag ständig durchzubürsten, als einmal eine Haarwäsche durchzuführen – mein Selbstversuch erbrachte übrigens ein ziemlich katastrophales Ergebnis) bis zu Alternativen für herkömmliches Haarshampoo, herkömmliche Haarspülungen und Haarkuren; man kann sich selbst aussuchen, was man umsetzen, bzw. ausprobieren möchte.

Man sollte aber auf jeden Fall wissen, dass man mit dem Verzicht auf im Handel erhältliche Kosmetika nicht unbedingt Geld spart. Mehrere der vorgestellten Rezepte sind infolge der relativ teuren Zutaten, die man natürlich auch wieder einzeln kaufen muss, teurer als die im Laden erhältlichen Fertigprodukte. Wenn man dazu den Arbeitsaufwand für die Herstellung rechnet, kommen die im Handel erhältlichen Pflegemittel oft günstiger daher. Und – da die Pflegemittel keine Konservierungsstoffe enthalten, kann man schlecht auf Vorrat herstellen, muss sein Shampoo oder seine Creme also regelmäßig wieder neu anrühren. Das ist aber im Grunde genommen kein Schwachpunkt des Buches, sondern fast alle selbst hergestellten Pflegeprodukte haben diesen Nachteil.
Wer die übrigen Smarticular-Bücher kennt, wird den einen oder anderen Ratschlag schon kennen. Zudem sind einige der Tipps nichts absolut Neues und allgemein bekannt, etwa, dass man Sheabutter und Jojobaöl für die Körperpflege verwenden kann, oder dass man seine Haare mit Apfelessig spülen kann. Aber gut, es soll ja auch Menschen geben, die das nicht wissen.

Fazit

Ein Buch voller Inspirationen und Anleitungen zum Herstellen natürlicher Haut- und Haarpflegeprodukte. Obwohl mehrere der Ratschläge nicht neu sind, aus meiner Sicht zu empfehlen.