Rezension von frida

Dr. Leocardia Kardiff, Zahnärztin mit Spritzenphobie, wird in den Mord an einer betuchten Witwe verwickelt. Von Neugierde und Gerechtigkeitssinn getrieben, macht sie sich auf die Suche nach dem Täter – und gerät nicht nur mit Hauptkommissar Jakob Zimmer, Ermittler mit Zahnschmerzen, in Konflikt, sondern auch selbst in Lebensgefahr. Denn der Mörder hat sie bereits im Visier…

Rezension

Die Vorstellung einer Zahnärztin mit Spritzenphobie hat etwas sehr tröstliches – vor allem, wenn man kein Spritzenfan ist. Dass Dr. Leocardia Huberta Kardiff ausgerechnet nach einer Sitzung bei ihrem Therapeuten über eine Leiche stolpert, ist Ironie des Schicksals und so kann sie sich der Versuchung Miss Marple zu spielen, nicht entziehen. Dies ist allerdings nicht im Sinne des leitenden Kommissars, der über ein hochspezialisiertes Team verfügt, das sich in seinen Fehlentscheidungen hervorragend ausgleicht.

Sein Versuch die Zahnärztin von weiteren Ermittlungen abzuhalten sind erfolglos, denn Leocardia wird schon wenige Tage später beinahe in den nächsten Mordfall verwickelt. Außerdem braucht sie dringend Abwechslung, da ihre Beziehung mit dem Magister nach dem Vertrauensbruch, vollends in die Brüche gegangen ist. Kein wirklicher Verlust, aber jetzt braucht sie unbedingt Abwechslung und da kommen ihr die Mordermittlungen gerade recht.

Während Leocardia Fakten schafft, die zwar den professionellen Ermittlungen nicht immer unbedingt zuträglich sind, kommt es dennoch zu Erkenntnissen die dem Fall plötzlich eine ganz andere Wendung geben. Mit zahlreichen komischen Situationen, wie sollte es bei so vielen skurrilen Protagonisten auch anders sein, und einer gehörigen Portion Humor, bewegt sich der Krimi wechselnd zwischen Komödie und leichter Unterhaltung. So sollte man den Fall trotz aller Tragik auch besser nicht allzu ernst nehmen, da es ohnehin nicht gelingt.

Fazit

Ein temporeicher, amüsant geschriebener Krimi mit garantiertem Unterhaltungswert, für alle die ihren Spaß an Situationskomik und Wortspielen haben.

Infos zur Autorin

Die ausgebildete Schauspielerin Isabella Archan, geboren 1965 in Graz, arbeitete viele Jahre an Stadt- und Staatstheatern in Österreich, der Schweiz und Deutschland. Seit 2002 lebt sie freiberuflich in Köln, hier begann auch ihre zweite Karriere als Autorin. Neben dem Schreiben ist Isabella Archan immer wieder in TV- und Filmrollen zu sehen (‚Tatort‘, ‚Lindenstraße‘, ‚Diese Kaminskis‘) und sorgt mit ihren szenischen Krimilesungen bundesweit regelmäßig für ausverkaufte Lesungen.

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Bewertung

Historischer Wert: 0
Spannung: 2
Lesefreundlichkeit: 4
Ratgeber: 0
Muss-man-gelesen-haben: 4

1-kaum zutreffend / 5-besonders zutreffend