Rezension von Mona
„Die Suffragetten“ ist ein Sachbuch aus dem Elisabeth Sandmann Verlag, das 2016 von Antonia Meiners herausgegeben wurde.
„[…] Sollte für die jungen Frauen die Frauenbewegung des vergangenen Jahrhunderts tatsächlich keine Rolle mehr spielen? Für die jungen Frauen, die ein Studium als selbstverständlich hinnehmen und selbstredend ihren Anspruch auf eine berufliche Karriere in den Medien, in der Wirtschaft, Kultur oder im Bildungsbereich formulieren? Was heißt es, dass sie zum Beispiel die apodiktische Haltung, in der eine Alice Schwarzer noch heute ihre Kritik an männlicher Überheblichkeit und an Machtgelüsten äußert, mittlerweile belächeln?
In historischer Perspektive stellt sich jedenfalls die Frage, ob die Frauenbewegung ohne die in äußerster Entschlossenheit vorgebrachten Forderungen Gehör gefunden und Wirkung erzielt hätten.“ (S. 6)
Emmeline Pankhurst ist wohl die wichtigste Vertreterin von Frauen der Suffragetten-Bewegung, die (mit unterschiedlichen Mitteln) das Wahlrecht erlangen wollten. Doch die wenigsten werden wohl von anderen historisch bedeutsamen Frauen gehört haben, die den Weg zu unserem Wahlrecht geebnet haben. Dieses Sachbuch bietet uns Portraits von Frauen, die aus unterschiedlichen Motivationen und auf unterschiedlichem Wege für die Rechte des einst „schwächeren Geschlechts“ gekämpft haben. Dabei unterscheidet die Autorin zwischen „Frauen der ersten Stunde“, den „Sozialistinnen“ und den „Radikalen“.
Außerdem erfahren wir hier welche Hürde jede einzelne der wichtigen Persönlichkeiten auf sich nehmen musste, was sie weiter motiviert hat und wie stark dieser Glaube an Gerechtigkeit die Frauen verbunden hat. Und vor allem wer oder was dieses Umdenken in den Köpfen vieler Frauen erst entfacht hat. Die einzelnen Portraits sind auch teilweise miteinander verzahnt, sodass sich das Wissen festigt, was in Sachbüchern wahrscheinlich nicht immer so leicht ist. Hier ist es absolut gelungen eine Balance zwischen Wissensvermittlung und interessanter Schreibweise bzw. Aufmachung zu erschaffen.
Ich habe das Buch fast an einem Stück gelesen und mich weiterhin eingehend damit beschäftigt, da mir das Thema sehr am Herzen liegt und das Buch mein Interesse mit jeder Seite angefeuert hat (was nicht heißen soll, dass die Schreibweise in irgendeiner Form reißerisch oder unsachlich ist). Eine ganz große Empfehlung sowohl für all jene, für die das Thema Neuland ist, als auch für alle, die sich schon ausführlich mit der Suffragetten-Bewegung auseinandergesetzt haben.
Ein wunderbar informatives und gleichzeitig spannendes Sachbuch, das eine große Leserschaft verdient!