Rezension von Stefanie
Die Story startet mit einem Prolog, in dem es um Henri Lachapelle geht, der im Cadre Noir einer besonders angesehenen Reitakademie in Frankreich reitet. Dort lernt er die Engländerin Florence kennen. Für sie verlässt er schließlich die Akademie und geht mit ihr nach England.
Nach dem Prolog beginnt die eigentliche Geschichte: Es gibt zunächst zwei parallele Welten, die nichts miteinander zu tun haben. Da ist einmal Natasha Macauley, eine erfolgreiche Anwältin, die sich von ihrem Mann Mac getrennt hat und weiterhin alleine im gemeinsamen Haus wohnt. Und zum anderen ist dort Sarah Lachapelle, die vierzehnjährige Enkelin von Henri. Sie trainiert jeden Tag unter Anleitung ihres Großvaters ihr Pferd Boo. Henri ist ein sehr strenger Lehrer und fordert Reiter und Pferd auf, bis an die Grenzen zu gehen. Er trainiert die beiden, wie er es selbst an der Reitakademie gelernt hat, in einer Art Dressur. Dabei müssen alle Bewegungen sehr korrekt und ohne Fehler ausgeführt werden.
Schließlich erleidet Henri einen Schlaganfall und Sarah ist auf sich alleine gestellt, da ihre Mutter und ihre Großmutter bereits verstorben sind. Durch einen Zufall treffen sich die erfolgreiche Anwältin Natasha und das Mädchen Sarah in einem Supermarkt. Da Natasha Mitleid mit dem Mädchen hat, bringt sie sie nach Hause, da sie das Mädchen in der unsicheren Gegend nicht alleine lassen möchte. Bei ihr angekommen, stellen die beiden fest, dass in der Wohnung eingebrochen wurde und Natasha bekommt mit, dass das Mädchen alleine ist und für sich sorgen muss. Gemeinsam mit dem Noch-Ehemann Mac, der wieder aufgetaucht ist, um das gemeinsame Haus zu verkaufen, beschließen die beiden, Sarah bei sich aufzunehmen, solange sich ihr Großvater im Krankenhaus erholt.
Das Mädchen erzählt die beiden zunächst nichts von Boo, obwohl sie ihn jeden Tag besucht und mit ihm trainiert, um ihren Großvater zu beeindrucken, wenn er wieder da ist. Durch dieses Verschweigen geraten Natasha und Mac oft mit Sarah aneinander und es gibt einige Schwierigkeiten. Nach einigem hin und her erfahren die beiden doch von dem Pferd. Doch gibt es weiterhin immer mehr Probleme, die Sarah zu einer Flucht aufbrechen lassen….
Zunächst einmal schreckt das „Pferdethema“ möglicherweise all diejenigen ab, die keine absolute Leidenschaft gegenüber Pferden empfinden. Gerade im Prolog vermischen sich viele pferdespezifische Ausdrücke mit der französischen Sprache. Wenn man beides nicht beherrscht, ist der Prolog eher zermürbend und macht keine Vorfreude auf die weitere Geschichte. Die eigentliche Handlung, die danach folgt ist aber sehr gut und nachvollziehbar geschrieben, sodass auch alle ohne Vorkenntnisse gut mitkommen. Lediglich ein kurzer Teil weiter hinten ist wieder durchzogen von französischen Passagen, die nicht übersetzt werden und sich nicht unbedingt aus dem Kontext erschließen.
Trotzdem ist es ein Bestseller, welches man sehr gut und flüssig durchlesen kann. Die Geschichte ist gut nachvollziehbar und ein einigen Stellen so spannend, dass man das Buch nicht weglegen kann. Einigen etwas langatmigen Passagen (ja, bei über 500 Seiten gibt es einige langatmige Stellen) folgt dann wieder ein spannender Teil. Außerdem ist es durchaus ein Werk, welches man immer mal wieder weglegen kann, um dann problemlos wieder anzuknüpfen, ohne über komplizierte Beziehungsgeflechte nachzudenken. Bei insgesamt fünf zu vergebenen Sternen würde ich vier geben, also eine deutliche Leseempfehlung für all diejenigen, die schon einige Werke der Bestsellerautorin Jojo Moyes gelesen haben, auf Pferdegeschichten stehen oder einfach nur ein gutes Buch einen entspannten Abend auf der Couch suchen.