„Geständnisse“ ist ein Spannungsroman der japanischen Bestseller-Autorin Kanae Minato, welcher bereits 2010 verfilmt wurde. Die Autorin verwebt hier geschickt die japanische Mentalität mit subtiler Spannung und hat einen Roman erschaffen, der seines Gleichen sucht und mir ein einmaliges Leseerlebnis bescherte!
Worum geht es genau? Die Lehrerin Moriguchi will den Mord an ihrer Tochter aufdecken, für den sie zwei ihrer Schüler verantwortlich macht.
Die Geschichte und somit auch das erste Drittel, beginnen mit einer Rede, die Moriguchi vor ihrer Klasse hält. In dieser bringt sie den Leser auf den Stand der Dinge; eine junge, kinderlose Lehrerin, die die Schule verlassen will und vorher auf ziemlich makabre Weise mit den Peinigern ihrer Tochter abrechnet.
Die Schüler lauschen gebannt dieser sehr schwungvollen Rede, die in einem tödlichen Versprechen endet. Die Schreibweise von Minato ist eher distanziert, nüchtern und kühl, was typisch für die asiatische Literatur sein soll, so hab ich mir sagen lassen. Man sollte also keinen rasanten und spannungsgeladenen Thriller erwarten, die Spannung schwingt permanent mit, aber subtil.
Viel mehr erwartet einen ein genial konstruierter Spannungsroman und ein verblüffend gut gestaltetes Psychogramm von Charakteren, über die es sich zu lesen lohnt. Aus der oben erwähnten Distanziertheit ergeben sich auch teilweise Verhaltensweisen und Wesenszüge, die für uns wahrscheinlich befremdlich wirken, die wir schwer nachvollziehen können, die aber überhaupt nicht gekünstelt daherkommen. Die Autorin hat hier ein sehr authentisches Abbild einer introvertierten und stark genormten Gesellschaft geschaffen.
Mich hat die Geschichte während des Lesens gleichermaßen gefesselt, wie verstört und zudem wahnsinnig neugierig auf die asiatische Kultur gemacht. Eine absolute Leseempfehlung