Der Lehreralltag ist schon hart. Unzählige Frührentner, komplett genervte Lehrer kurz vorm Zusammenbruch und Lehrer an der Grenze zum Burnout beweisen dies. Andererseits braucht das Land aber dringend Lehrer. Vielleicht wird es Zeit, nicht mehr ganz so bierernst auf die Sache zu schauen. Norbert Golluch macht genau dies. Er stellt en Lehreralltag übertrieben dar und bringt dem Leser so oft wenigstens ein Schmunzeln ins Gesicht. Der Autor übertreibt die Situation sowohl im Kollegium in den verschiedenen Schulformen, als auch die Klassen in den verschiedenen Schuldformen und stellt sie humorvoll dar. Dabei wird deutlich, dass der Lehreralltag immer wieder von Skurrilitäten durchbrochen ist, und, schaut man nicht ganz so ernst auf das Lehrerleben, unheimlich komisch ist. Das Büchlein ist in Kapitel – genannt Survival-Tipps– unterteilt, die ebenfalls kleinteilig in mehrere Unterkapitel untergliedert sind.
Rezension
Ich muss ganz ehrlich sagen: Der Humor von Norbert Golluch lag mir nicht so richtig. Der Autor übertreibt mir doch teilweise zu sehr und schildert Situationen, die es so in der Realität nie geben würde. Der Wahrheitsgehalt der Lektüre muss daher stark hinterfragt werden. Ich bezweifle, dass Golluch die beschriebenen Situationen jemals auch nur annäherungsweise so erlebt hat, oder ob seine Fantasie nicht allzu oft mit ihm durchgegangen ist. Zudem war mir der Humor doch oft zu bitter.
Der größte Minuspunkt an der Lektüre war aber, dass sie überhaupt nicht das enthält, was der Titel verspricht. Ich hatte erwartet, ein Handbuch zu bekommen, in dem augenzwinkernd Tipps für Lehrer gegeben werden, wie man den Lehreralltag besser übersteht. Genau das enthält dieser Band aber nicht. Daher muss ich sagen: Thema verfehlt. Und das war in der Schule gewöhnlich eine Sechs. Dass man mit der Lektüre einen „unerlässlichen Ratgeber für Referendare und Profis“ in den Händen, wie man hinten auf dem Einband liest, stimmt deshalb meiner Meinung nach nicht.
Als Sachbuch ist das Büchlein also komplett ungeeignet, als Unterhaltungslektüre für zwischendurch eignet es sich aber ganz gut – wenn man denn den Humor mag. Man kann das Buch in Einem lesen – da die (Unter-)Kapitel aber nicht aufeinander aufbauen, kann man auch jedes (Unter-)Kapitel einzeln lesen.
Mit gerade einmal 88 Seiten Inhalt ist das Büchlein ziemlich klein und leicht. Daher ist es ziemlich schnell ausgelesen. Andererseits kann man das Büchlein gut mit in die Schule mitnehmen, da es aufgrund seiner geringen Größe und seines geringen Gewichts eigentlich in jede Schultasche passt. Trotzdem ist es recht robust und geht so schnell nicht kaputt. Aufgrund seines geringen Umfangs eignet sich das Büchlein auch ganz gut als kleines Mitbringsel für Lehrer und Referendar, wenn man deren Humor kennt.
Fazit
Das Büchlein hält leider überhaupt nicht, was der Titel verspricht. Wer aber eine stark übertriebene und unterhaltsame, romanähnliche Schilderung des Lehreralltags lesen möchte und Golluchs Humor mag, wird dieses Büchlein bestimmt mögen.