Abschiede. Jeder muss sich damit im Leben rumplagen und die wenigsten genießen sie. Doch die Abschiede gehören untrennbar zum Leben. Sei es ein Abschied von alten Gewohnheiten, von einem Job, ein Wechsel des Wohnortes oder der Abschied eines lieben Freundes oder Familienmitglieds, schmerzen tun sie oft. Glücklich der, der weiß, damit umzugehen.
Christine Westermann, langjährige Radio- und Fernsehjournalistin und Bestsellerautorin, hat Erfahrung mit Abschieden. Mit ihren 69 Jahren und einem bewegten und ereignisreichen Leben musste sie viele Abschiede bewältigen und hat darin fast schon Routine entwickelt. In diesem Band schreibt sie nun von ihren Abschieden, wie sie sie erlebt hat und damit umgegangen ist. Dabei erzählt sie von ihrer Kindheit an viele Episoden aus ihrem Leben und gewährt persönliche Einblicke in ihr Denken und Handeln sowie in ihren Job beim Fernsehen. Der Band ist im Fließtext geschrieben, ein Inhaltsverzeichnis ist nicht vorhanden. Die Kapitel sind schlicht durchnummeriert. Von Zeit zu Zeit ist der Text mit Absatz oder Schnörkel unterbrochen, sodass man dort eine Pause vom Lesen machen kann.
Rezension
Dieses Buch als Sachbuch zu bezeichnen, wäre vermutlich nicht ganz korrekt. Ich würde es eher als autobiographieähnliches Werk bezeichnen. So ist er unterhaltsam, oft auch humorig und mit einem gehörigen Maß Selbstironie geschrieben. Und das gefiel mir ziemlich gut. Denn so ist der Band ausgesprochen nett zu lesen – auch für Personen, die vielleicht gar nicht unbedingt etwas über Abschiede erfahren wollen, sondern einfach eine nette Lektüre zur Hand nehmen möchten. Oft schildert die Autorin die jeweiligen Situationen direkt realitätsgetreu, fast, als wäre man selbst dabei. Man erhält während dieser Schilderungen parallel auch Einblicke in den Ablauf des heutigen
Medienbusiness, was ich ganz spannend fand.
Inwieweit man Westermann in verschiedenen Ansichten übereinstimmt und wie stark man sich mit ihr identifizieren kann, muss jeder selbst entscheiden. So hat die Autorin durchaus mehrere Ecken und Kanten, die sie auch pflegt – typisch für eine Persönlichkeit. Aber gerade das macht die Person Christine Westermann auch so interessant.
Mit 184 Textseiten, die in vergleichsweise großer Schrift geschrieben sind, ist der Band zwar gut lesbar, aber leider auch recht schnell ausgelesen. Das fand ich etwas schade. Dafür wirkte die Lektüre mit ihrem Lesezeichenbändchen und ihrem kompakten, stabilen Format ausgesprochen hochwertig.
Fazit
Eine nette und unterhaltsame Lektüre zum Thema Abschied insbesondere für Leser, die Christine Westermann mögen. Aufgrund seines hochwertigen Layouts, seiner Kompaktheit und seiner leichten, unterhaltsamen Schreibweise besonders als Geschenkbuch sehr gut geeignet.