Rezension von Annemarie

Klimaschutz ist absolut notwendig. Und so sind mittlerweile auch die Kommunen bei der Verwirklichung der Klimaschutzziele gefragt. In diesem Band erfährt man nun, wie man auf kommunaler Ebene zum Klimaschutz beitragen kann. Der Band setzt sich aus 14 Aufsätzen zusammen, die von Fachpersonen aus unterschiedlichen Einrichtungen und Institutionen verfasst wurden, darunter das IÖW, das ifeu, das Wuppertal Institut, das UfU, das IZT, das Ecologic Institut Berlin, das ISOE, die alle dem Ecological Research Network angehören, sowie die Universität Freiburg. Die Aufsätze sind auf vier Teile aufgeteilt. Teil 1 lautet „Institutionen und kommunale Governance“ und beinhaltet einen Aufsatz zum Thema Kommunaler Klimaschutz sowie einen zur urbanen Energiewende. Teil 2 handelt von „Verfahren und kommunale[r] Governance“. Dieser enthält vier Texte zur regionalen Steuerung der Dekarbonisierung, dazu, wie man die Bürger mit Wettbewerben motiviert, das Klima zu schützen, wie Dienstleistungen für Energieeffizienz einen Beitrag zum kommunalen Klimaschutz leisten können, sowie zur „Partizipation im klimagerechten Stadtumbau“.

In Teil 3 „Ganzheitliche kommunale Klimapolitik“ stehen Aufsätze zu den Themen „Transition Management und Klimaschutz in Rostock“, „Suffizienz im kommunalen Klimaschutz“ und zur Umsetzung der Wärmewende in Städten. In Teil 4 „Akteure und Handlungsfelder des kommunalen Klimaschutzes“ erfährt man schließlich, wie auf kommunaler Ebene klimafreundliche Handlungen im Alltag unterstützt werden können, wie Personen in Kommunalverwaltungen den Klimaschutz besonders fördern können, wie Jugendliche dazu gebracht werden, zum Klimaschutz beizutragen, und lernt, wie der Boden als Klimaregulator in Städten fungiert.

Hinzu kommen Einleitung und Ausblick, die von den Herausgebern des Buches, Knoblauch und Rupp verfasst sind. Die Aufsätze umfassen jeweils maximal 17 Seiten plus Literaturverzeichnis. Zu Beginn jedes Aufsatzes ist eine Zusammenfassung des Textes vorzufinden. Der sich anschließende Teil ist durch Überschriften untergliedert. An einigen wenigen Stellen sind Tabellen, Diagramme oder anderweitige Abbildungen im Text vorhanden. Mit Ausnahme dreier Abbildungen ist der gesamte Band in schwarzweiß gehalten. Im Anhang sind die Autoren kurz vorgestellt.

Rezension

Eines vorweg: Die Texte sind nicht zur Unterhaltung, sondern zur Information verfasst worden und dementsprechend nicht mal eben so zum Spaß durchzulesen. So handelt es sich bei den Aufsätzen mehr um wissenschaftliche Paper, die auf dem aktuellen Stand der Forschung und des Wissens sind. Daher eignet sich dieser Band meiner Meinung nach kaum für Laien, die kein tiefergehendes Interesse an der Thematik haben. Der stolze Preis von fast 30 Euro deutet aber auch darauf hin, dass es sich nicht um eine Einstiegslektüre handelt. Zielgruppe sind eindeutig Fachpersonen in kommunalen Behörden, die den Klimaschutz umsetzen möchten oder müssen. Dass der Band auf dem aktuellen Stand des Wissens ist, bedeutet aber auch, dass er recht schnell veralten kann. Genau deshalb empfehle ich den Band nur Personen, die sich aktuell mit der Thematik auseinandersetzen.

Die Aufsätze haben mir von ihrem Informationsgehalt her sehr gut gefallen. Man erfährt und lernt wirklich viel und kann, die entsprechende Konzentration vorausgesetzt, den Äußerungen auch gut folgen. Besonders schön fand ich, dass die E-Mail-Adressen sämtlicher Autoren angegeben sind, die man kontaktieren kann, falls man etwas nicht versteht oder tiefergehende Fragen hat.
Gestört hat mich aber, dass die Qualität einiger Abbildungen und Diagramme ziemlich schlecht war. Bei anderen war die Schrift so klein, dass man das Ganze als nicht mehr ganz junger Leser fast nur noch mit einer Lupe entziffern kann. Bei dem Preis kann man meiner Meinung nach eine hohe Abbildungsqualität durchaus erwarten. Zudem fände ich es gerade bei nicht so ganz unterhaltsamen Büchern schön, wenn durch ein paar Farbtupfer, vielleicht durch farbige Überschriften, ein bisschen Leben ins Buch gebracht werden würde.

Fazit

Ein Fachbuch für Fachkräfte mit vielen aktuellen Informationen zum Thema kommunaler Klimaschutz, die gut nachprüfbar sind.