Rezension von Ulrike

Inhalt

Die Geschichte startet mit einem fröhlichen Bild. Der Grolltroll wohnt gleich hinter dem Wald auf einer grünen Wiese. Sogar ein kleiner Bach ist in der Nähe. Eines Tages überlegt sich der Troll, eine Hütte zu bauen. Doch es gelingt nichts und im Bauch des Trolls grummelt es. Nach einer Weile gibt er sein Vorhaben auf und entscheidet sich dafür einen Apfel zu essen zu. Aber der fällt nicht vom Baum, da kann der Grolltroll auch noch so oft schreien „Ich will aber! Ich will aber! Ich will aber!“ Letztendlich spaziert er weiter und als ihm ein Felsen den Weg versperrt ist die Wut riesig. Fortwährend die ganze Nacht bis zum Morgen hin wird getobt und gegrollt. Seine Freunde wenden sich von ihm ab. Doch ohne Zuhörer ist schimpfen langweilig. Zum Glück hat der kleine Troll eine erstklassige Idee und findet so wieder Kontakt zu seinen Freunden. Fröhlich spielen sie zusammen und all der Groll ist vergessen.

Die graphischen Darstellungen sind jeweils als Doppelseite gestaltet. Die Texte sind kurz und beschreiben die auf den Bildern dargestellten Situationen. Entscheidende Aussagen sind in wörtlicher Rede gehalten und teilweise fett gedruckt.

Fazit

Schon beim ersten Betrachten des Buches hält man als Leser staunend den Atem an. Anfangs denkt man oh, der arme kleine Troll ist so ausgesprochen ärgerlich. Doch als sich der Zorn steigert überrascht der Grolltroll mit seiner unbändigen und riesigen Wut. Klar jeder kennt solche Situationen, in denen man innerlich grollt, aber so zu toben, wer traut sich das schon? Kinder, die verzweifelt sind, weil ihnen etwas nicht gelingt, die sich nicht geliebt fühlen, die Angst haben, die sich nicht trauen, die enttäuscht sind. Sie grollen wie der Grolltroll. Die Figur des Grolltrolls drückt eindrücklich all diese Emotionen aus und strahlt am Ende so zauberhaft, dass man nicht umhinkommt ihn liebzuhaben. Ein Bilderbuch mit einer genialen Idee. Oft ist es für Eltern und Erzieher schwer Kinder aus ihrem Zorn herauszuholen. Eine Brücke zu bauen und liebevoll neue Wege aufzeigen, das gelingt oftmals nicht. Kinder, die sich durch ihre Wut alles zerstören, fühlen sich verlassen und sehen kaum Hoffnung. Das Bilderbuch zeigt, dass es möglich ist seine Haltung zu verändern, sogar wenn der Groll sehr, sehr widerwärtig war und alle sich abgewandt haben. Es gibt immer einen Weg zurück, einen Weg zum Glück und zu den Freunden. Die Geschichte macht Mut und gibt jede Menge Gesprächsstoff. Der Grolltroll ist eine mitreißende Identifikationsfigur. Es ist geradezu genial, dass es den Grolltroll sogar als Plüschfigur gibt, die durch veränderbare Elemente zeigt, wie sich Wut in Freude verwandeln lässt.

Das Bilderbuch, ist für Familien und Kindergruppen in hohem Maße geeignet. Es empfiehlt sich, sensibel zu beobachten, welche Empfindungen Kinder beim Geschichtenerleben haben. Gesprächsangebote, mehrmaliges Vorlesen und Betrachten gehören zum Buch auf alle Fälle dazu. Ein pädagogisches Meisterwerk, das hilft Verhalten zu reflektieren ohne den „erhoben Zeigefinger zu benutzen“. Herzlich zusammen lachen und sich mit dem Troll über die zauberhaften Freunde und den überwunden Groll freuen, hilft Gespräche zu gestalten.

Ein zauberhaftes Familienbuch für Große und Kleine „Groller“. Das Bilderbuch eignet sich für Kinder ab drei Jahren und ist sehr empfehlenswert.