Rezension von Mona
Inhalt
Anlässlich des 200. Geburtstages Herman Melvilles hat es sich der mare Verlag zur Aufgabe gemacht, zwei seiner wohl unbekanntesten, aber ebenso bedeutsamen Werke des Autors neu aufzusetzen und in einen hübschen Leineneinband mitsamt Schuber zu kleiden.
In „John Marr und andere Matrosen“ zeichnet Melville ein umfassendes Bild der Seefahrt, in dem er verschiedenen Matrosen ein Gesicht verleiht, aber auch die See selber in einem Gedicht zum Protagonisten werden lässt. Eine Erzählung handelt von Möwen; alle aber haben gemein, dass sie von einer Leidenschaft berichten, die Liebe und Laster sein kann, letztendlich aber wohl der Lebensinhalt aller Beteiligten war. Ein zentrales Thema hier ist die Sehnsucht; die Sehnsucht nach dem Meer, nach der Kameradschaft, nach der Ferne. Im Nachwort heißt es:
„Das letzte Wort des Buches lautet nicht zufällig „rosemarine“, ist doch Rosmarin die Blume der Erinnerung, und die Erinnerung ist das eigentliche Thema Herman Melvilles.“ (S. 126)
Fazit
Ich empfand alle Geschichten durchsetzt von einer Melancholie, die nur die Leidenschaft hervorbringen kann. Und obwohl sie für mich persönlich unterschiedliche Qualität hatten und auch unterschiedlich stark im Gedächtnis bleiben, habe ich das Buch gerne gelesen. Da es ein schmales Büchlein ist, bekommt man auch nur einen kleinen Eindruck dessen, was Melville konnte und zu erzählen vermochte.