Das Bild ist eigentlich immer das Gleiche, lediglich die Daten ändern sich. Nach dem Ende der Sommerferien sitzt man in der Klasse, träumt noch vom Sommer auf Balkonien oder Mallorca, als der Lehrer den Raum betritt. Jetzt sind die Ferien wirklich vorbei. Und sofort schreibt wird aufgeschrieben, was für die unterschiedlichen Fächer gebraucht wird. Neben Blöcken, Zirkeln und Taschenrechnern, stehen natürlich auch unterschiedliche Schulbücher auf der Liste.
In der Schule
Alsbald müssen folgende Dinge besorgt werden:
Lehrbücher für Geografie, Englisch, Mathematik, Rechtschreibung für die deutsche Sprache.
Dann hat die Englischlehrerin schon angekündigt, dass sie vorhat, den Unterricht mit zwei Filmbüchern in englische Sprache aufzupeppen, die auch besorgt werden müssen.
Kombiniert man dies mit den obigen Ausgaben für die anderen Unterrichtsmaterialien hat man auf jeden Fall mehr als 160 Euro investiert. Aber gut – alles für die Erziehung und Bildung der nächsten Generation, richtig?
Das Problem ist nur: Nicht jede Familie hat die 160 Euro zur Verfügung, um sie entsprechend auszugeben. Und nicht jede Familie ist sonderlich erpicht darauf, die Schulbücher durch die Schule finanzieren zu lassen. Erstens spielt da jede Menge familiärer (wenn auch mitunter fehlgeleiteter) Stolz eine Rolle und zweitens, selbst wenn dem nicht so ist, können Kinder grausam sein und die „ärmeren“ Mitschüler regelmäßig um ihren Status wissen lassen.
Aber immerhin: Schulbücher lassen sich gebraucht auf Studibuch.de kaufen. Das ist schon mal ein guter Schritt in die richtige Richtung. Denn es ist ja unstrittig, dass diese Bücher benötigt werden.
Von Bibliotheken, Hörbüchern und Raumschiff Enterprise
Aber nicht nur das Schulbuch ist wichtig für die Bildung – auch der Kontakt mit Literatur zählt dazu. Der Vorteil ist: Bei der Wahl der Literatur ist man nicht an einen Lehrplan gebunden und so unglaublich frei in der Gestaltung. Entsprechend eignet sich der regelmäßige Gang zur Bibliothek oder gar zum Buchladen, um sich mit neuem oder altbekannten zu versorgen und einen schönen Nachmittag, nach der Schule und den Hausaufgaben in der Gesellschaft alter Freunde zu verbringen.
Vielleicht schaut man mal wieder Harry, Ron und Hermine über die Schulter, wie sie die Kammer des Schreckens suchen? Oder man erlebt zum wiederholten Male mit, wie die Enterprise-D im Buch „Dunkler Spiegel“ auf ihre eigene bitterböse Version aus dem Spiegeluniversum trifft, das schon Kirk einst in der Folge „Ein Paralleluniversum“/“Mirror, Mirror“ besucht hatte.
Ebenfalls immer wieder angeraten: Vorlesen. Dies soll die Kreativität des Kindes, wie auch die Empathiefähigkeit fördern, den Wortschatz vergrößern und die Konzentrationsfähigkeit steigern. Außerdem stellt es ein wunderbares Ritual dar. Freilich eignet sich dies eher für kleinere Kinder, wobei wir zwei Dinge festhalten müssen.
Erstens: Der Literaturmarkt braucht dringend mehr Veröffentlichungen in anderer Sprache. Das hat damit zu tun, dass Mütter oder Väter, die ihren Kindern gerne vorlesen würden, eventuell an der Sprachbarriere scheitern könnten. Deshalb vermissen auch manche Eltern Bücher, die in deren Muttersprache verfasst wurden.
Zweitens: Natürlich ist das Vorlesen der Mutter oder des Vaters eher für jüngere Kinder gedacht – aber auf der anderen Seite: Wer hört sich nicht gerne noch eine Geschichte an, um einschlafen zu können? Genügend Hörspiele, auch jene, die nicht für Kinder gedacht sind, beweisen, dass auch Heranwachsende oder Erwachsene gerne das Nachts noch eine Geschichte hören wollen. Und was bei Kindern zutrifft, kann doch bei Erwachsenen nicht verkehrt sein. Also, wenn man nicht sagen will, dass man nachts Hörbücher hört (wofür auch immer man sich meint, schämen zu wollen), sagt man, dass man Empathie und Kreativität trainiert und den Wortschatz ausbaut.
Natürlich könnte man jetzt sagen, dass dies ein wenig zu teuer sein könnte. Und freilich gibt es Hörbücher, die nicht ganz billig sind. Aber keine Sorge: Hier stellen wir Seiten vor, auf denen das Vergnügen kostenfrei sein kann, aber keineswegs umsonst ist.
Fazit
Natürlich sind Schulbücher und solche, welche die Leidenschaft nach Literatur lindern, zwei Paar Schuhe. Dennoch ist beides für die Bildung von großer Wichtigkeit und muss entsprechend ernst genommen werden. Leider – und das wissen wir auch alle aus der Schule – neigt der Unterricht dazu, einem die großen Werke von großen Geistern dadurch zu verleiden, dass sie nicht nur ange- und besprochen werden, sondern manchmal sogar unterrichts-, klausuren- und damit versetzungsrelevant sein können. Und schon mancher Schüler murrte, dass er zum Lesen, etwa von „Kabale und Liebe“ oder „Ein Sommernachtstraum“ gezwungen wurde, obgleich beide sehr starke Bücher sind. Da hilft nur der Gegenpol: Zu Hause darf man lesen, was man will.