Ulrike Döpfner: Der Schatz des Selbstwerts

Rezension von Annemarie

Inhalt

Die Wichtigkeit des Selbstwerts wird oft unterschätzt Schon Sätze wie „Sei nicht arrogant“, „Halt dich zurück“, „Du machst dies und jenes falsch“, „Warum bist du so ungeschickt?“, „Kannst du nicht einmal den Müll rausbringen?“ und viele mehr, die komplett in den Alltagsgebrauch integriert sind, sagen dies aus. Solche Sätze hören viele Menschen täglich. Aber es wird komplett übersehen, dass diese den so wichtigen Selbstwert ziemlich untergraben. Umso schlimmer ist es, wenn dies bei Kindern geschieht, da diese ein gesundes Selbstwertgefühl als ganz wesentlichen und wertvollen Bestandteil ihres Ichs dringend benötigen – auch fürs Erwachsenenalter. In diesem Buch wird nun erläutert, wie man als Elternteil oder erziehungsberechtigte Person den Selbstwert für die Kinder fördern und diesen zum Wachsen bringen kann.

Der Band ist in zehn Kapitel untergliedert, welche nochmals aus Unterkapiteln bestehen. Nach einer Einführung in die Thematik wird im ersten Kapitel erläutert, weshalb Kinder eine Stärkung des Selbstwerts so dringend benötigen und was der Selbstwert eigentlich genau ist. Im zweiten Kapitel wird allgemein erläutert, wie man Kinder dabei unterstützen kann ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln.In Kapitel drei wird die Einzigartigkeit des Kindes in den Vordergrund gehoben. Es wird erklärt, dass Vergleiche unterschiedlicher Kinder miteinander weder Selbstwert fördernd noch überhaupt sinnvoll sind. Auch die Vorbildfunktion der Eltern wird hier kurz erläutert. Im Anschluss daran befasst sich Döpfner damit, wie man selbstwertverstärkend lobt. Die Unterstützung der Kinder, ihr Potenzial auszuleben – aufbauend auf der Entwicklung ihrer Stärken – ist der Schwerpunkt des folgenden Kapitels. Dabei sind gerade Mut, das an sich Glauben, Ausdauer, Dankbarkeit und soziale Eingebundenheit wichtig. Anschließend erläutert die Autorin, dass sich der Wert eines Menschen eben nicht in Zahlen ausdrücken lässt, die schulische Leistung sagt also nicht unbedingt etwas über die tatsächlichen Fähigkeiten eines Kindes aus. Deshalb – so plädiert Döpfner – ist es wichtig, den Druck, gute Noten zu schreiben, vom Kind zu nehmen und stattdessen mehr Wert auf Erfüllung und Freude beim Kind zu legen. Das folgende Kapitel hat die sozialen Medien zum Thema. Dort kann Selbstwertgefühl sehr effektiv zerstört, aber auch falsch aufgebaut werden.Nun gibt es auch Situationen, in welchen es schwierig ist, sein Selbstwertgefühl komplett aufrecht zu erhalten. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn man Fehler macht, Niederlagen überstehen muss oder es Konflikte gibt. Für diese Situationen gibt die Autoren Ratschläge, auf welche Weise möglichst Selbstwert erhaltend vonseiten der Eltern mit ihnen umgegangen werden kann. Ein ganz wesentlicher  Bestandteil  zur Förderung des Selbstwerts ist die Liebe der Eltern oder Erziehungsberechtigten. Doch auch dabei kann man einiges falsch machen. Daher wird im vorletzten Kapitel erläutert, welche deutlichen Anzeichen von Zuneigung den Selbstwert besonders fördern.Im letzten Kapitel stehen  Geschichten zum  Vorlesen für das Kind, welche dazu beitragen sollen, das Selbstwertgefühl des Kindes zu erhöhen.

De Band ist als Lesebuch gestaltet und sollte optimalerweise von vorne nach hinten durchgelesen werden.

Rezension

Tatsächlich gab es vieles, was ich so nicht wusste. Generell hätte ich nicht gedacht, dass wir oft unbewusst so viele Sachen  im Umgang mit anderen machen, die deren Selbstwertgefühl verringern. Hättet ihr etwa gedacht, dass das Lob „Das hast du toll gemacht!“ dazu beitragen kann, den Selbstwert zu verringern? Stattdessen ist es laut Döpfner notwendig, anders zu loben.So bin ich tatsächlich ziemlich überrascht, wie komplex die Förderung des Selbstwertgefühls eigentlich ist, wie viel man falsch machen kann, aber auch, welche Maßnahmen zu einem guten Selbstwertgefühl beitragen.

Wie wichtig und wertvoll ein gutes Selbstwertgefühl ist, war mir vor der Lektüre dieses Buches gar nicht so recht klar. Jetzt weiß ich: Es stellt eine ganz wesentliche Grundlage für ein zufriedenes, ausgeglichenes Leben dar. Und daher ist es so essenziell wichtig, es zu fördern und zu verstärken.

So kann ich diesen Band insbesondere allen Eltern empfehlen, die ein seelisch stabiles, ausgeglichenes Kind haben möchten und bzw. oder in der Familie festgestellt haben Unsicherheit ausgeprägt ist, oder das eigene Kind erste Anzeichen eines geringen Selbstwerts zeigt. Allerdings kann man sich viele der Ratschläge ganz gut merken und muss sie nicht ständig nachschlagen. Daher reicht es vermutlich auch aus, das Buch in der Bücherei auszuleihen – das ist nachhaltiger und die eigenen Bücherregale werden nicht so schnell überfüllt.

Fazit

Ein lehrreiches Buch für sämtliche Personen, die viel mit Kindern zu tun haben. Gerade als Grundlage für ein ausgeglichenes, zufriedenes Leben dieser Kinder ist es von Bedeutung.