Kurzbiografie – Samuel Agnon: Der erste hebräische Nobelpreisträger

Samuel AgnonSamuel Joseph Agnon ist einer der bedeutendsten hebräischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts und der erste männliche Nobelpreisträger für Literatur seiner Nation. Den Nobelpreis erhielt er 1966 gemeinsam mit Nelly Sachs für, so die Verleihungsbegründung, „seine tiefgründige charakteristische Erzählkunst mit Motiven aus dem jüdischen Volk“.

Agnon wuchs in einer wohlhabenden jüdischen Kaufmannsfamilie in Galizien (im heutigen Ungarn) auf. Sein Vater war Pelzhändler und Rabbiner und ließ seinem Sohn in der Talmudschule eine jüdische Gelehrtenausbildung angedeihen. Im Alter von 15 Jahren veröffentlichte er bereits erste Gedichte in lokalen Zeitungen.

1908 siedelte Agnon nach Palästina über. Er lebte zunächst in Jaffa und arbeitete unter anderem für den jüdischen Rat. 1908 veröffentlichte er außerdem seine erste Erzählung „Agunot“ – damals nicht gerade ein Bestseller -, zunächst unter dem Pseudonym Agnon, den er 1924 als offiziellen Nachnahmen eintragen ließ. 1913 reiste Samuel Agnon über Wien nach Deutschland und lebte bis 1921 in Berlin, woraufhin er bis 1924 in Bad Homburg lebte bevor er nach einem Wohnungsbrand, bei dem unter anderem sein umfangreicher Bestand alter hebräischer Bücher zerstört wurde, seinen Wohnsitz in Jerusalem nahm.

Agnon war ein Zeitgenosse Martin Bubers, mit dem er auch befreundet war. 1920 heiratete er Esther Marx. Die Ehe brachte zwei Kinder hervor.

Agnon war neben dem Nobelpreis für Literatur auch Träger zahlreicher weiterer Preise und Auszeichnungen. Bestseller-verdächtig waren seine komplexen und vielschichtigen Werke nie, die Anerkennung des breiten Publikums blieb verhalten. Wohl aber jene des Fachpublikums. erhielt er den Bialik-Literaturpreis 1934 und 1950 sowie Ehrendoktorwürden verschiedener Universitäten. Den Israel-Preis erhielt er 1954 und 1958, heute ist sein Antlitz auf dem 50-Schekel-Schein abgebildet.

Agnon verstarb 1970 und wurde am Ölberg in Jerusalem beigesetzt.

Rahmendaten

Geboren am 17. Juli 1888

Geboren in Buczacz, heutige Ukraine

Gestorben am 17. Februar 1970 nahe Tel Aviv

Samuel Agnons Bücher, die man gelesen haben sollte:

 

 

 

 

 

 

 

Nobelpreis.org über „Shmuel Yosef Agnon“

The Nobel Prize in Literature 1966 was divided equally between Shmuel Yosef Agnon „for his profoundly characteristic narrative art with motifs from the life of the Jewish people“ and Nelly Sachs „for her outstanding lyrical and dramatic writing, which interprets Israel’s destiny with touching strength“.

Autor: Beste Bücher