Rezension von Lisa

Ann Aguirre, geboren 1970, ist eine amerikanische Bestseller-Autorin mit einem akademischen Grad in Englischer Literatur. Bevor sie sich ganz der Schriftstellerei widmete, arbeitete sie als unter anderem als Clown, als Buchhalterin, als Synchronsprecherin und als Retterin von streunenden Kätzchen, wenn auch nicht unbedingt in dieser Reihenfolge. Sie schreibt heute vor allem begeistert Science-Fiction- und Fantasy-Romane und lebt mit ihrer Familie in Mexiko, USA.

Inhalt

Sirantha Jax ist eine begnadete Navigatorin, die in der Lage ist, Raumschiffe durch den gefährlichen Grimspace zu steuern und dabei unvorstellbare Entfernungen zurückzulegen. Doch nun soll sie für eine Tat bestraft werden, an die sie sich nicht einmal erinnert. Plötzlich taucht der geheimnisvolle March in ihrer Zelle auf. Er will Jax zur Flucht verhelfen – wenn sie die Rebellen in ihrem Kampf gegen das Regierungssystem unterstützt. Doch March scheint auch noch ein anderes Motiv zu haben, der schönen Jax die Freiheit zu schenken…

Aufmachung

Nichts Weltbewegendes, aber auch nicht direkt schlecht. Jax habe ich mir anders vorgestellt, was wohl auch an der Frisur liegt. Die Protagonistin trägt ihre Haare zuerst lang und dann raspelkurz, von einem kurzen Stufenschnitt wie dem auf dem Cover abgebildeten war nie die Rede.

Meine Meinung

Ihr mögt Urban Fantasy, findet das gleichbleibende Setting mittlerweile zu langweilig? Dann solltet ihr vielleicht mal einen Blick auf die »Dunkles Universum« Reihe von Ann Aguirre werfen. Die Serie besitzt nahezu dieselben Elemente wie gängige UF Romane – eine Kick-Ass Protagonistin, einen abweisenden, aber gutaussehenden Love Interest, Verschwörungen, sarkastische Dialoge und Action. Das Fantasy die Bestsellerrankings erobern können, ist nicht erst seit dem Herrn der Ringe jedem klar.

Einziger Unterschied: »Sonnenfeuer« spielt im Weltall. Statt Vampiren und Werwölfen gibt es Aliens und statt großen Metropolen werden gleich ganze Planeten und Sonnensysteme bereist. Damit hebt sich die Reihe vom Groß des Genres ab und kann durchaus als Exot durchgehen.

Selbst SF Gegner könnten mit der Reihe auf ihre Kosten kommen, da die Serie zugegebenermaßen eher als ›Urban Fantasy im Science Fiction Mantel‹ zu bezeichnen ist. »Sonnenfeuer «ist definitiv keine Hardcore Science Fiction, die sich seitenlang mit technischen Details und wissenschaftlichen Analysen beschäftigt. Der Stil ist locker+umgangssprachlich und der Fokus liegt auf dem Unterhaltungswert der Geschichte.

Auftakt mit Potenzial 

Die Handlung von »Sonnenfeuer« trägt sich einige Jahrhunderte in der Zukunft zu. Mittlerweile hat der Mensch durch den Grimspace (eine Art Raum Zeit Krümmung, durch die man innerhalb weniger Minuten große Strecken überqueren kann) andere Planeten besiedelt.

Als erfahrenste und beste Navigatorin genießt Sirantha Jax daher ein hohes Ansehen. Dann jedoch verunglückt ihr Schiff und sie wird von dem Konzern als Schuldige angeklagt. Sie fristet ein trauriges Dasein im Gefängnistrakt, bis der geheimnisvolle Marsch (eine grauenhafte Eindeutschung vom englischen „March“) sie eines Tages befreit und sie auffordert, sich seiner Mannschaft anzuschließen. Der Beginn einer gefährlichen Reise…

Sirantha Jax steht den klassischen Urban Fantasy Heldinnen in nichts nach – sie ist tough, mutig, willensstark, ruppig, sarkastisch und nie um eine Antwort verlegen. Es ist durchaus amüsant, die Welt durch ihre Augen zu sehen. Doch auch, wenn man mit der Heldin nicht klar kommen sollte, gibt es noch jede Menge Alternativen. Insgesamt bietet das Buch nämlich eine größere Palette von Personen, bei der für jeden etwas dabei sein dürfte! Leider gibt es auch ein paar Kritikpunkte, die das Lesevergnügen schmälern…

Erste Hälfte: so Lala – Zweite Hälfte: Klasse

Anfangs hatte ich so meine Schwierigkeiten mit der Geschichte. Trotz einer schönen Mischung aus Action, Adventure, Romantik und Humor konnte mich die Erzählung rein gar nicht fesseln. Sirantha wird aus ihrem Gefangenschaft befreit, reist mal hier hin, reist mal dorthin, entkommt ihren Feinden, lernt neue Leute kennen usw. Alles schön und gut. Aber irgendwas fehlte. Die Erlebnisse wirkten so… belanglos und austauschbar und alles plätscherte vor sich hin. Und dann, ungefähr in der Mitte bzw. dem letzten Drittel des Buches kam irgendwann die Wende: die Handlung wurde dramatischer und nahm an Fahrt auf und die Charaktere gewannen an Lebendigkeit und Sympathie. Warum nicht gleich so? Zum Teil liegt es auch an der Einführung einer neuer Figur. Vel, einen insektoiden Alien/Kopfgeldjäger mit Gestaltwandlerfähigkeiten und einem trockenen Humor muss man einfach mögen. Schon allein wegen ihm und seinen unterhaltsamen Dialogen mit Jax würde ich die Fortsetzung lesen.