Rezension von Lisa
Some loves are meant to be.
Others are cursed…
Inhalt
Früher dachte ich, in unserer Stadt würde sich nie etwas verändern. Jetzt weiß ich es besser, und ich wünschte, ich hätte damals recht gehabt. Denn seit ich mich in Lena, das Caster-Mädchen, verliebt habe, sind alle Menschen, die mir etwas bedeuten, in Gefahr. Wir dachten, Lena sei die Einzige, auf der ein Fluch liegt, aber da haben wir uns geirrt. Ihr Fluch ist jetzt unser Fluch …
Seit ihrem sechzehnten Geburtstag – der schicksalhaften Nacht, in der sie ihren Freund Ethan ins Leben zurückholte und darüber ihren Onkel Macon verlor –, zieht Lena sich mehr und mehr von allen zurück. So groß ist ihr Schmerz, dass die dunkle Seite die Oberhand über sie zu gewinnen scheint. Da taucht der geheimnisvolle, attraktive John Breed auf. Mit seinem Versprechen einer fernen paradiesischen Caster-Welt zieht er Lena sosehr in den Bann, dass sie alles aufgibt – auch Ethan. Ethan weiß: Will er Lena nicht für immer an die dunkle Seite verlieren, muss er sie aus dem unterirdischen Caster-Labyrinth herausholen. Aber ist er wirklich dazu ausersehen, ihr in die gefährlichen Tunnel zu folgen, die seit Jahrhunderten Platz der dunklen Magie sind und die kein Sterblicher betreten darf?
Aufmachung
Klarer Sieg für das englischen Cover! Die verschnörkelte Schrift kommt vor dem schlichten Hintergrund wunderbar zur Geltung und verleiht dem Buch ein dunkles und geheimnisvolles Aussehen.
Die knalligen Farben und die bunte Holzmaserung der deutschen Cover sind einen Tacken „too much“, die Buchtitel wurden aber sehr passend gewählt.
Rezension
Im Licht ist das Dunkle, und im Dunklen ist das Licht. Schon der Name des Romans verrät dem Leser, dass sich beim zweiten Band der »Caster Chronicles« nicht um eine Friede-Freude-Eierkuchen Geschichte handelt. »Beautiful Darkness« – das klingt düster, melancholisch und schon beinahe ein wenig unheilvoll. Und in der Tat hält die zweite Erzählung um Ethan und Lena, was der Buchtitel verspricht…
I can’t go where you’re going, Lena.
I know.
You’ll be all alone.
She didn’t turn arond.
I’m already alone, Ethan. [S.208/209]
Lena gibt sich selbst die Schuld an Macons Tod und verfällt in tiefe Trauer. Ethan versucht alles in seiner Macht Stehende, um seine Freundin zu trösten, doch selbst er kann nicht verhindern, dass sich das Caster Mädchen von der Welt abschottet und nur noch Kontakt mit seiner manipulativen Cousine Ridley und dem mysteriösen Incubus John Breed pflegt.
Lena taucht leider auffallend selten in der Geschichte auf. Im ersten Band mochte ich sie wirklich gerne und daher hätte ich auch dieses Mal gerne noch mehr über sie erfahren. Pustekuchen! Wenn die Protagonistin einen Auftritt hat, dann garantiert nur, um ihrem Freund Sprüche à la „Lass mich in Ruhe.“ oder „Du kannst mich eh nicht verstehen, weil du kein Caster bist!“ an den Kopf zu knallen.
Ethan kann anstellen was er will, und doch muss er hilflos zusehen, wie ihm seine Freundin immer weiter entgleitet und zu einer Fremden wird. Waschlappen hin oder her: das hat der Junge echt nicht verdient… Das Drama hält ungefähr 300 Seiten lang an, bis Lena dann schließlich mit John verschwindet. Der von Sorgen und Eifersucht erfüllte Ethan begibt sich daraufhin zusammen mit seinem besten Kumpel Link und der angehenden Hüterin Liv in die unterirdischen Caster-Tunnel. Ab da nimmt die Erzählung an Fahrt auf!
Wann passiert denn endlich was? Diese Frage habe ich mir beim Lesen bestimmt ein Dutzend mal gestellt. Schon der erste Band stellte den Leser auf eine Geduldsprobe, »Beautiful Darkness« übertrifft seinen Vorgänger allerdings noch an Langatmigkeit. In der ersten Hälfte des Buches passiert so gut wie gar nichts, erst 150 Seiten vor Schluss beginnt die Geschichte zu fesseln. Das Buch hätte man ruhig um ein Drittel kürzen können!
Erfreulicher sind da schon die neuen Informationen über die Caster Welt. Die Sukkuben und Inkuben werden noch genauer beleuchtet und auch Ethans Bestimmung und die Vergangenheit seiner Mutter kommt nicht zu kurz.
Ach Ethan! Eine Stärke der »Caster Chronicles« ist ohne Frage die große Vielfalt an unterschiedlichen Charakteren. Von nett-und-hilfsbereit über geheimnisvoll-und-gefährlich bis hin zu lustig-und-schrullig wird beinahe das gesamte Spektrum abgedeckt.
Das Problem: neben all den beeindruckenden Persönlichkeiten verblasst der Protagonist Ethan zusehends. (Was nicht nicht einmal daran liegt, dass er ein Mensch ist – Link, Amma und Liv mag ich ja schließlich auch!) Ethan ist mir schlicht und ergreifend zu langweilig und nichtssagend. Und abgesehen davon bin ich mir immer noch nicht sicher, ob Ethan denn nun Y-Chromosen hat oder nicht. Seine Gedankengänge erscheinen immer noch zu mädchenhaft und sind nicht realistisch für einen Jungen seines Alters. Wohl oder Übel wird man sich mit dem Protagonisten zufrieden geben müssen…
Fazit
Genauso wie »Beautiful Creatures« besitzt auch »Beautiful Darkness« seine Stärken und Schwächen. Die facettenreichen Charaktere werten das Buch auf, ob der weitschweifige Erzählstil jedem Leser zusagt, bleibt hingegen abzuwarten.
Das Ende macht jedoch Lust auf die Fortsetzung. (in welcher Lena hoffentlich wieder häufiger zu sehen sein wird)
Lisas Bewertung: 3,7 von 5 Sternen!
(Lisas Bewertungssystem: (1 = Zeitverschwendung, 2 = Nicht mein Fall, 3 = Okay, 4 = Überdurchschnittlich Gut, 5 = Lieblingsbuch)
Infos
Übersetzung: Seventeen Moons
Reihe: Caster Chronicles #2
Genre: Fantasy
Zielgruppe: Jugendliche
Verlag: Razorbill
Format: Taschenbuch, 516 Seiten, eBook, Hörbuch unbekannt
Status: Bestseller
Erscheinungsdatum: 28.10.10
Preis: 7,90€
ISBN: 0141326093
Redaktion von Beste Bücher