Rezension von Lisa

Passion. Fate. Loyalty. – Would you risk it all to change your destiny? 

Inhalt

Nie im Leben hätte die achtzehnjährige Kelsey Hayes gedacht, dass sie einmal nach Indien reisen würde. Und schon gar nicht mit einem Tiger als Reisegefährten! Doch ihr Ferienjob im Zirkus Maurizio verändert ihr Leben ein für alle Mal, denn dort begegnet sie Ren, dem majestätischen weißen Tiger. Sofort spürt Kelsey, dass zwischen ihr und dem Tiger eine ganz besondere Verbindung besteht.

Als sie gebeten wird, Ren nach Indien zu bringen, um ihn dort auszuwildern, zögert sie keine Sekunde, ihren Schützling zu begleiten. In dem fremden Land angekommen, erfährt sie, dass Ren ein tragisches Geheimnis verbirgt: Er ist ein verwunschener indischer Prinz, der einst von einem mächtigen Magier dazu verdammt wurde, sein Leben als Tiger zu verbringen. Im Laufe der Zeit hat er die Hoffnung aufgegeben, jemals Erlösung zu finden – bis er in Kelsey das Mädchen kennenlernt, das hinter die Fassade der wilden Bestie zu blicken vermag. Doch finstere Mächte wollen Rens Befreiung verhindern. Wird die Liebe Kelseys zu ihrem Tigerprinzen ausreichen, um Ren zu helfen?

Auf den ersten Blick

Ein typischer Coverkauf. :D Ich finde das Buch voll schön ;) Leider kommt Tiger’s Curse bei der deutschen Ausgabe nicht ungeschoren davon: Das Motiv wurde zwar übernommen, dafür hat man sich mit Kuss des Tiger – Eine unsterbliche Liebe mal wieder für eine Standardfloskel entschieden. *gähn* Was ist so schlimm daran, einfach den Originaltitel zu übersetzen? (Der) Fluch des Tigers klingt für mich allemal interessanter als der ständig in den deutschen Titeln auftauchende „Kuss“ (oder das „Herz“) . Auf die klischeehaften Untertitel à la Twilight kann man in Zukunft ganz verzichten.

Ich bin überrascht…

Tigers_curseEigentlich mag ich keine Bücher mit flachen und klischeehaften Charakteren. Eigentlich mag ich auch keine Mädchen-trifft-auf-gutaussehenden-Jungen-und-verliebt-sich-sofort-unsterblich-in-ihn-und-er-in-sie-Geschichten. Ja, eigentlich hätte mir dieses Buch total auf den Wecker gehen müssen. ;) Ich wurde eines Besseren belehrt! Gut, ich will nicht bestreiten, dass ich beim Lesen des Öfteren mit den Augen gerollt habe, doch alles in allem gefiel mir Tiger’s Curse wirklich gut.

Das lag vor allem an dem Handlungsort: INDIEN! Im Ernst, wie viele (Fantasy)Bücher, die in Indien spielen, fallen euch spontan ein? Die Antworten lassen sich höchstwahrscheinlich an 5 Fingern abzählen. ;) Hach – Das exotische Setting ist einfach toll und verleiht der Serie eine einzigartige Note! Hinzu kommt, dass auch zahlreiche indische Sagengestalten wie die Göttin Durga oder Kappas in die Geschichte eingebettet wurden. Als bekennender Mythologie Fan schlägt mein Herz da selbstverständlich höher. :D

Auch die Geschichte an sich hat mich positiv überrascht. Ich dachte, in Tiger’s Curse geht es nur um schnulzige Liebesbekundungen, Beziehungsdramen und sonst nichts. Das war zum Glück ein Irrtum! Es gibt jede Menge Abenteuer zu bestehen und auch die Action kommt nicht zu kurz. Um den Fluch zu brechen, müssen Kelsey und Ren uralte Tempel durchstreifen, mächtige Schätze/Artefakte ausheben und vieles mehr – Indiana Jones lässt grüßen! ;)

Ein Knackpunkt ist allerdings der lahme und unrealistische Anfang. Kelsey spürt sofort eine starke Verbindung zu dem Tiger, redet mit ihm, liest ihm Romeo und Julia vor… ähm ja… soviel zum Thema Subtilität und überraschende Wendung. Selbst ohne das Cover und ohne vorher den Klappentext gelesen zu haben, weiß man als Leser, dass der Tiger auf irgendeine Weise besonders sein MUSS. Naja… Das alles war mir ein wenig zu plump und unbeholfen, so als ob sich die Autorin keine richtige Mühe gegeben hat. (Nach dem Motto: die Leute wissen ja eh, wie sich die Geschichte entwickeln wird, also kann ich mir eine Einleitung sparen.) Falsch. Selbst wenn sich der Handlungsverlauf erahnen lässt, habe ich als Leser zumindest noch das Recht auf eine plausible und stichhaltige Überleitung. Oder? ;) Leider strotzt der Anfang nur so vor logischen Fehlern.

Welche halbwegs verantwortungsbewussten Eltern würden ihre (Adoptiv)tochter mit wildfremden Menschen in ein riesengroßes und weit entferntes Land wie Indien reisen lassen? Und überhaupt, warum wird Kelsey bei diesem Vorschlag nicht misstrauisch? (Wir kennen uns zwar erst seit ein paar Tagen, aber hättest du Lust, mit uns mal schnell nach Indien zu jetten und den Tiger auszuwildern?) OK…Kein normaler Mensch würde sich so verhalten. xD

Mein Tipp: Am besten, man liest und vergisst die ersten 100 Seiten ganz schnell, um sich danach der richtigen Geschichte widmen zu können. :)

Fazit

Logiklücken, eine weinerliche Protagonistin, haufenweise unnötiger (Beziehungs)Kitsch – Es gibt tausend Kritikpunkte, die man dem Buch ankreiden könnte. Umso erstaunlicher ist es, dass ich Tiger’s Curse trotzdem mochte. ;) Scheint so, als müsste ich mir auch die restlichen 4 Bände besorgen. Momentan gerechtfertigt die Geschichte (meiner Meinung nach) noch keine 5 Bände, aber mal sehen, was die Autorin noch in petto hat.

Lisas Bewertung: 3,8 von 5 Sternen!

(Lisas Bewertungssystem: (1 = Zeitverschwendung, 2 = Nicht mein Fall, 3 = Okay, 4 = Überdurchschnittlich Gut, 5 = Lieblingsbuch)

Infos

Titel: Tiger’s Curse 1
Übersetzung: Der Kuss des Tigers
Autor/in: Colleen Houck
Reihe: The Tiger Saga #1
Verlag: Hodder & Stoughton
Format: Taschenbuch, 503 Seiten
Erscheinungsdatum: 26.05.11
Preis: 7,80€
ISBN: 1444734601

 

Redaktion von Beste Bücher