Rezension von Lisa
Inhalt
Alera ist nicht nur die Thronfolgerin des Königreichs Hytanica – sie hat auch ihren eigenen Kopf, und ihre Vorstellungen von Freiheit und Gerechtigkeit finden am traditionellen Hof nicht immer Anklang. Das Land blickt dunklen Zeiten entgegen. Die lange währende Feindschaft mit dem Nachbarreich Cokyri droht in einen Krieg zu münden.
Und als eines Tages der junge Narian aus dem Feindesland an Aleras Hof auftaucht, ändert sich alles: Ist Narian ein Spion, ein Attentäter oder gar ein Freund? Alera erfährt mehr über das Volk, das sie für ihren erbitterten Gegner hielt. Sie erkennt, dass sie sich unweigerlich in Narian verliebt hat – und dass ihre Liebe nicht nur ihr Leben, sondern das Schicksal des ganzen Königreichs aufs Spiel setzt.
Rezension
Dem Hype hinterher
Spätestens seit Christopher Paolinis Überraschungserfolg Eragon stürzt sich die Presse mit Feuereifer auf Teenager-Autoren und vermarktet deren Werke als die nächste große Sensation. Alera – Geliebter Feind ist ein weiteres Beispiel dafür. Die Autorin Cayla Kluver war 14, als sie mit dem Schreiben begann und beendete ihren Roman mit 17 Jahren. Ein „Das Sensationsdebüt aus den USA“ hier ein „Der unwiderstehliche Bestseller“ da und fertig ist die massentaugliche Publicity. Dieser Hype ist – wie auch in diversen anderen Fällen – leider nicht immer gerechtfertigt. Versteht mich nicht falsch. Ich finde es absolut beeindruckend, was diese jungen Menschen leisten und gönne ihnen den Erfolg von ganzen Herzen. Wenn man den Aspekt des Autorenalters aber mal außer Acht lässt und den Roman nüchtern betrachtet, bemerkt man doch einige Qualitätsmängel.
Vor der Lektüre befürchtete ich, das Buch könnte aufgrund der fehlenden Fantasy-Elemente keinen Anklang bei mir finden. Daran lag es letztendlich gar nicht. Mir gefiel Alera – Geliebter Feind weniger gut, weil man dem Buch auf jeder Seite das Alter der Autorin anmerkt.
Zum einen wären da die Charaktere. Kindisch und geradezu überdreht. Figuren wie Steldor und Tardak sind stilistisch eine Katastrophe. Kein normaler Mensch würde sich so dermaßen ignorant bzw. dämlich verhalten! Auch Alera wirkte auf mich ziemlich naiv, zickig und unbedacht. Am Anfang gibt es eine Szene, in der Alera ihren innig geliebten Leibwächter diffamiert und er daraufhin entlassen wird. Das hätte man sich doch denken können! Stattdessen reagiert die Prinzessin völlig geschockt auf diese Meldung. Ich hätte sie schütteln mögen! Kleiner Pluspunkt: im Verlauf des Buches tritt eine deutliche Verbesserung hinsichtlich der Charakterisierung ein. Am Ende fallen die Charaktere nicht mehr so durchs Raster und wirken deutlich ausgeglichener. Deshalb gehe ich davon aus, dass die übertriebene Darstellung allein dem Alter der Autorin verschuldet ist.
Der Schreibstil ist recht einfach gehalten und wirkt gerade zu Beginn holprig und ein wenig linkisch. Mit der Zeit bessert sich das zwar, dennoch hätte ich mir einen harmonischeren Einstieg gewünscht.
Jetzt zu meinem Hauptkritikpunkt: der fehlende Fokus. Dem Buch fehlt der sprichwörtliche rote Faden und ich hatte des Öfteren das Gefühl, als hätte die Autorin einfach so drauf losgeschrieben ohne sich vorher groß Gedanken zu machen. Alera unternimmt einen Spaziergang, veranstaltet ein Picknick in der freien Natur oder besucht zur Abwechslung eine königliche Feier. Diese ermüdenden Alltagsbeschreibungen bringen die Handlung keinen Schritt weiter und waren (für mich) alles andere als spannend. Gefühlte 500 von 555 Seiten plätschert das Buch ohne Höhepunkte dahin. *Schnarch* Merke: Ein Plot ist mehr als das gelegentliche Flanieren im Schlossgarten oder das Beschreiben der Abendgarderobe! ;)
Fazit
Diese Rezension war alles andere als positiv, dennoch werde ich wahrscheinlich auch den 2. und 3. Alera Teil kaufen. Warum? Meine schlechte Wertung rührt nicht daher, dass Cayla Kluver eine schlechte Autorin ist, sondern daher, dass sie eine junge und unerfahrene Autorin ist. Alera – Geliebter Feind steigert sich gegen Ende hin und ich bin der festen Überzeugung, dass Cayla Kluver sich in den nächsten Bänden noch weiter verbessern wird. OH GOTT – hoffentlich klang diese Rezi jetzt nicht zu schwülstig xD
Lisas Bewertung: 2 ,5 von 5 Sternen!
(Lisas Bewertungssystem: (1 = Zeitverschwendung, 2 = Nicht mein Fall, 3 = Okay, 4 = Überdurchschnittlich Gut, 5 = Lieblingsbuch)
Redaktion von Beste Bücher