Rezension von Lisa
Vampir wider Willen
Inhalt
Die Studentin Merit wird nachts auf dem Campus von einem Vampir angefallen und schwer verletzt. Kurz darauf taucht ein zweiter Vampir auf, der ihr das Leben rettet, indem er sie selbst in eine Unsterbliche verwandelt. Merit ist zunächst wenig begeistert über ihr neues Dasein als Blutsaugerin.
Doch als sie ihren Retter zur Rede stellen will, erfährt sie, dass es sich bei ihm um den mächtigen Ethan Sullivan von Haus Cadogan handelt. Die Vampire erwarten von ihr, dass sie sich als Dank für die Rettung Sullivan unterwirft und in den Dienst seines Hauses tritt. Darauf hat Merit allerdings nicht die geringste Lust. Auch wenn der gut aussehende Ethan ihr Interesse weckt …
Auf den ersten Blick
Durchschnitt. Das Cover ist ganz nett, wäre mir im Laden aber nicht ins Auge gefallen.
Rezension
Paranormal Romance + Chick Lit + Lisa = Nicht kompatibel ;P
Mit „Chicagoland Vampires: Frisch gebissen“ hatte ich so meine Probleme, was allerdings weniger mit dem Buch an sich als mit meinen persönlichen Vorlieben zu tun hat. Es kommt nämlich ganz darauf an, welche Erwartungen man an den Roman hat. Mittlerweile glaubt ja jeder, er muss nur irgendwas über Vampire schreiben – „zack“ ist der Bestseller da. Sucht man eine leichte, amüsante Lektüre für Zwischendurch (und ohne allzu viel Tiefgang), ist das Buch sicherlich ideal. Sucht man hingegen einen spannenden, actionlastigen UF-Roman á la Ilona Andrews könnte man unter Umständen enttäuscht werden.
Bestimmt werden sich jetzt einige fragen, warum ich „Chicagoland Vampires: Frisch gebissen“ überhaupt gelesen habe, wenn ich das Genre nicht mag. Die einfache Erklärung: ich wusste eben nicht, um welches Genre es sich handelt!
Die deutsche Aufmachung trifft hier ausnahmsweise den Nagel auf den Kopf… was man von der englischen Ausgabe nicht behaupten kann. Die Schwert- bzw. Katana-schwingende Frau auf dem Cover und der Klappentext suggerieren eindeutig „Action“. Denkste…. Der erste Band der Chicagoland Vampires Serie erinnert definitiv mehr an Chick Lit und Paranormal Romance als an Urban Fantasy. Vor allem in der ersten Hälfte plätschert der Plot vor sich hin; es gibt haufenweise unlogische Zufälle und Handlungsveräufe (die Mitbewohnerin stellt sich als Hexe heraus, Merit mutiert innerhalb von Wochen zur Superkämpferin, …) Gegen Ende hin wurde es geringfügig besser, dennoch lag der Fokus für meinen Geschmack zu sehr auf dem Liebesleben/ den persönlichen Dramen der Charaktere und zu wenig auf der Auflösung der Mordfälle und dem Weltentwurf.
Bei dem Setting wird dem Leser übrigens (noch?) nicht viel Neues geboten. Ganz typisch für das Genre kreuchen und fleuchen neben den Vampiren noch eine große Menge anderer paranormaler Spezies in Chicagos Straßen herum: Formwandler, Hexen, Nymphen usw. Sonderlich beeindruckt hat mich die Darstellung nicht. – Das ist allerdings auch kein Wunder, da im ersten Band mit Informationen gegeizt wird und man nahezu nichts über die Geschichte und die Mythologie erfährt. :/ Schade! Die Ausarbeitung hebt sich die Autorin wohl für die nachfolgenden Bände auf…
Fazit
Ich kann es nur noch mal wiederholen: „Chicagoland Vampires: Frisch gebissen“ ist nicht schlecht; es hat nur leider nicht meinen Nerv getroffen. Für denjenigen, der Paranormal Romance bzw. Chick Lit mag, ist das Buch mit Sicherheit einen Blick wert. Der Reihenauftakt ist unterhaltsam, oftmals amüsant und die Charaktere sind im Großen und Ganzen ebenfalls in Ordnung. Hoch anrechnen muss ich dem Roman auch noch, dass die Heldin nicht gleich mit jedem im Bett landet… *hust* ;)
Wäre die Reihe nicht so lang, hätte ich vielleicht noch einen zweiten Anlauf gewagt. Weitere 9 Bücher in dem Stil kann ich mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, daher höre ich nach diesem Band auf.
Lisas Bewertung: 3 von 5 Sternen!
(Lisas Bewertungssystem: (1 = Zeitverschwendung, 2 = Nicht mein Fall, 3 = Okay, 4 = Überdurchschnittlich Gut, 5 = Lieblingsbuch)
Infos
Originaltitel: Some Girls Bite
Reihe: Chicagoland Vampires #1
Preis: 9,95€
ISBN: 3802583620
Redaktion von Beste Bücher