Rezension von Annemarie

brooks business adventuresAnhand von zwölf Essays beleuchtet das Buch „Business Adventures“ von John Brooks, wie das amerikanische Wirtschaftssystem funktioniert. Im einzelnen werden verschiedene historische Momente aus der Geschichte der USA beschrieben, die für einzelne amerikanische Unternehmen von entscheidender Bedeutung waren.

Anhand dieser soll man, so die Intention des Verfassers, lernen, wie die Welt der Wirtschaft wirklich tickt. Jedes Ereignis beschreibt Brooks mit dessen Vorgeschichte und den Folgewirkungen in allen Einzelheiten und analysiert genau, was damals geschah und wie es dazu kommen konnte. Aktiv begibt sich der Autor auf die Suche nach genaueren Informationen über die Geschehnisse und deckt auf dieser Reise durch die Wirtschaftshistorie so manche Kuriosität auf. Auch manch schier unglaubliche Fehler von einzelnen Personen wird ans Licht gebracht und näher beleuchtet. So erscheint die Wirtschafts-geschichte im „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ in einem ganz neuen Licht.

 

Rezension

Ich bin an Wirtschaftsthemen eigentlich nicht sonderlich interessiert, wurde aber neugierig, weil Bill Gates dieses Buch als „bestes Wirtschaftsbuch“, das er jemals gelesen habe, bezeichnete. So las ich es mir ebenfalls durch, um das wahre Wesen der Wall Street besser kennenzulernen.

Und um ehrlich zu sein: Ich war nach der Lektüre des Buches enttäuscht.

Gleich zu Anfang kam schon die erste Überraschung: Obwohl das Buch im Jahr 2015 veröffentlicht wurde, handelt es sich dabei lediglich um eine Neuauflage. Das Original wurde bereits im Jahre 1968, also schon vor fast 50 Jahren, veröffentlicht. Neu sind die Informationen, die in den Essays stehen, also keineswegs.
Im Laufe des Buches stellte ich dann auch fest: Ein „Adventure“, wie der Titel verspricht, ist dieses Buch wahrhaftig nicht. Die einzelnen Geschehnisse werden sehr, sehr ausführlich und mit vielen Einzelheiten erläutert. An sich wären sie wahrscheinlich gar nicht mal so öde, aber der Schreibstil, in dem dieses Buch geschrieben ist, ist aus meiner Sicht doch recht wenig anregend. Es werden enorm viele Fakten und Zahlen genannt, doch der Unterhaltungswert bleibt dabei leider auf der Strecke.

So quälte ich mich durch das Buch und hoffte, dass die Geschichten für mich wenigstens etwas „lehrreich“ sind, wie auf dem Buchumschlag proklamiert wurde. Doch auch in dieser Hinsicht wurde ich enttäuscht.

Mitgenommen habe ich aus diesem Buch höchstens eins: Dass die amerikanische Wirtschaft unheimlich komplex ist, und, dass man in der Wirtschaft enorm leicht enorm viele folgenschwere Fehler machen kann.

Mein Fazit: Für Menschen, die auf dem Gebiet der Wirtschaft viele Kenntnisse besitzen und für wirtschaftshistorisch sehr interessierte Personen mag dieses Buch eine geeignete und gute Lektüre sein, aus der sie einiges an interessanten Informationen und wirtschaftlichem Wissen, vor allem auch Hintergrundwissen, mitnehmen können – für Laien auf dem Gebiet der Wirtschaft hingegen ist es weniger zu empfehlen. Dazu ist es schlicht zu wenig anregend, um nicht zu sagen: langweilig. Sowohl der Schreibstil als auch die vielen, aus meiner Sicht unwichtigen, Einzelheiten machen das Buch zu einer für Laien harten und schwer lesbaren Lektüre. Schade eigentlich.