Sommer, Sonne, Strand – da fehlt nur noch ein richtig gutes Buch! Sollen adlige Politiker ruhig angeben, dass sie im Sommerurlaub griechische Klassiker im Original lesen – wir halten uns an leichte Sommerlektüre! Hier kommen die zehn schönsten Sommertipps der Redaktion.
Wir starten in Südfrankreich: Nizza…
denn das ist der Titel des Urlaubsklassikers von Fritz Raddatz. „Nizza – Mon Amour“ handelt von seiner Liebe zu dem mondänen französischen Badeort und dessen Verbindung zu Monet, Picasso und Renoir. Auch Nietzsche hat unweit von Nizza in Eze geraume Zeit verbracht. Ausgerechnet hier denkt Raddatz mit Wortwitz und Originalität über das Verhältnis von Geist und Geld nach.
Und was sagt Raddatz, der alte Schwerenöter selbst über sein Büchlein? „Nizza – stolz, verschwiegen, rätselvoll und lasterhaft. Unergründlich wie jede schöne Frau. La ville ist weiblich.“
Wo wir schon im schönen Frankreich sind, begeben wir uns ins…
bretonische Pont Aven,
wo die Dinge weniger beschaulich zugehen – zumindest in Jean-Luc Bannalec’s Roman „Bretonische Verhältnisse„. Ein 91jähriger, todkranker Hotelier wird erstochen und ruft Kommissar Dupin auf den Plan. Der kommt aus Paris und wundert sich erst, das der berühmte Ort, wo Gauguin einst seine berühmte Künstlerkolonie gründete für spektakuläre Morde gut ist und legt dann los. Maigret lässt grüßen!
Wir machen einen kleinen Sprung in die…
…deutsche Provinz, wo Wolfgang Herrndorfs „tschick“ spielt:
Zwei Jungs knacken einen Lada und machen sich auf eine Irrfahrt durchs Land. Warum ein Lada?!? Gab’s keine Porsche mehr? Egal. Maik rebelliert: Mama in der Entzugsklinik und Papa mit der hübschen Assistentin auf „Geschäftsreise“ – da nützt aller elterlicher Reichtum nichts.
Andrej Tschichatschow, genannt „Tschick“ kommt da gerade recht. Und so beginnt eine planlose, unvergessliche Reise durch die sommerliche deutsche Provinz. Felicitas von Lovenburg bringt es auf den Punkt: „Auch in fünfzig Jahren wird dies noch ein Roman sein, den wir lesen wollen. Aber besser, man fängt gleich damit an„.
Wo wir schon in Europa sind: Hübsch ist es auch in Italien, denn…
Tilman Röhrig, Wir sind das Salz von Florenz
spielt in… genau: Florenz. „Wir sind das Salz von Florenz“ ist der arrogante Ausspruch des Lorenzo de Medici zu seinem Bruder, als beide auf dem Höhepunkt der Macht der berühmten Familie stehen. Doch Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall, dass ist in diesem spannenden historischen Roman auch nicht anders.
Girolamo Savonarola ist die Spaßbremse des Buches, denn im Namen der Religion verbietet er alles, was Spaß macht. Die hübsche junge Laodomia Strozzi lässt sich davon nicht abhalten und findet mit Witz und Tücke ihren Weg. Der prächtige Fürst, der fanatische Mönch und die schöne Patrizierin – durch ihre Augen öffnet sich der Blick auf die dramatische Zeit der Renaissance.
Bevor wir nach Indien, Tibet und in den schönen Pazifik aufbrechen machen wir noch Zwischenstation auf Mallorca, dem innoffiziellen 17. deutschen Bundesland. denn dort spielt…
Lea Korte, Sommernacht auf Mallorca: Eine Liebesgeschichte.
Lea Kortes sommerlich-leichte Liebesgeschichte dreht sich um Isabella. Isabella will von Männern nichts mehr wissen. Nachdem ihr Freund ihr den Laufpass gegeben hat, will sie erst mal im Mittelmehr ausspannen. Doch vor Männern hat die hübsche junge Frau wohl keine Ruhe: Kaum im Hotel, fühlt sie sich verfolgt.
Ein Fremder taucht auf und weiht sie in die kulturellen Geheimnisse der Insel ein – Mallorcas Seiten, die den Ballermännern verschlossen bleiben – und während Isabelle sich fragt, ob sie sich wohl unvernünftigerweise schon wieder verlieben wird, ist es schon geschehen. Doch der Fremde hat ein Geheimnis…
Kein Geheimnis, weil als Bestseller verfilmt, ist Elizabeth‘ Reise in…
Eat, Pray, Love: Eine Frau auf der Suche nach allem quer durch Italien, Indien und Indonesien.
Essen, Beten, Lieben handelt von den einfachen Dingen, deren es zum Glücklichsein bedarf. Wer den Klassiker noch nicht gelesen hat – diesen Sommer ist es soweit! Die New Yorkerin Elizabeth hat sich von ihrem Mann getrennt und fängt noch mal ganz von vorne an. In Italien lernt sie das Genießen, in Indien die Kunst der Meditation und auf Bali trifft sie Felipe, der die körperlichen Bedürfnisse abdeckt…
Eat, Pray, Love ist vielleicht nicht das beste Buch der Welt und man muss nicht alles teilen. Aber es lädt dazu ein, sich selbst Gedanken zu machen und hält ein paar verblüffende Einsichten parat.
Verblüffend sind auch die Insider-Einblicke des Tibet-Kenners Heinrich Harrer, der…
Sieben Jahre Tibet: Mein Leben am Hofe des Dalai Lama
als einziger Europäer am tibetanischen Königshof lebte und so zum Vertrauten des tibetischen Oberhauptes wurde. Der Bestseller-Reisebericht des charismatischen österreichischen Bergsteigers, Forschers und Schriftstellers wurde mit Brad Pitt in der Hauptrolle verfilmt, in 40 Sprachen übersetzt und viele Millionen Male verkauft.
In „Sieben Jahre Tibet“ spricht er nicht nur über das damals noch völlig isolierte, unbekannte Land, sondern auch über seine spannende Flucht mit mehreren Kameraden aus einem britischen Internierungslager in Indien im April 1944. Harrer schreibt nüchern und zurückhaltend – in seinem Buch kommt das sehr authentisch beim Leser an. Spannend geht auch im pazifischen La Rush zu, denn in…
Antje Babendererdes – Indigosommer La Push, Pazifik
geht es um eine bewegende, federleichte Liebesgeschichte vor grandioser Kulisse. La Rush kennen ca. 7 Milliarden Fans aus Stephenie Meyers Vampir-Trilogie. Kostprobe gefällig?
„Die Gischt in der Brandung schimmerte nicht weiß, sondern blau. Es war ein indigoblaues Leuchten und Flimmern entlang der gesamten Brandungslinie. Das Meer sprühte Funken. Fasziniert starrte ich auf das Schauspiel. Und dann sah ich ihn. Den einsamen Wellenreiter in der Nacht. Seine schwarze Gestalt im Licht des vollen Mondes hatte etwas Gespenstisches, so, als wäre er nicht von dieser Welt.„
Wir bleiben im Pazifik aber wenden uns den spannenden Ermittlungen von Boone Daniels zu, dem Privatdetektiv aus…
Don Winslow, Pacific Private
Boone Daniels lebt, um zu surfen. Aber natürlich muss man auch die Miete bezahlen und so übernimmt er gerade so viele Aufträge, dass er davon leben kann, ohne die wirklich guten Wellen zu verpassen.
Doch ausgerechnet, als Riesenbrecher auf Pacific Beach, Kalifornien zurollen, wie sie nur selten vorkommen, wird er in einen düsteren Fall verwickelt. Unser Tipp – Don Winslow, Pacific Private fesselt von der ersten Seite an und ist doch sommerlich leicht. Und zum Schluss gehts zur amerikanischen Upper Class, denn…
Stephen Carter, Schachmatt, spielt auf Martha’s Vineyard
und somit unter anderem da, wo sich Amerikas Schöne, Mächtige und Reiche zum Sommer verabreden – auf Martha’s Vineyard. „Schachmatt“ ist unsere absolute Empfehlung: Stil, Spannung, gute Unterhaltung und ein Schuss Gesellschaftskritik – dieser Roman hat alle Zutaten, um ihn nicht mehr aus der Hand zu legen.
Als der geachtete aber schwierige Fast-Bundesrichter Oliver Garland überraschend stirbt, denkt sein Sohn, der Ivy-League-Professor Talcott zunächst, dass das schwacher Herz die Ursache ist. Dazu passt aber leider gar nicht, dass er ständig nach ominösen „Vorkehrungen“ gefragt wird, die sein Vater getroffen habe. Die Mafia bedrängt ihn genauso wie echte und falsche FBI-Agenten. Als ein befreundeter Geistlicher umgebracht wird, fürchtet Talcott um sein dreijähriges Söhnchen und beginnt mit akribischen Nachforschungen. War sein Vater das moralische Vorbild, für das er ihn immer hielt? Ein Blick hinter den Vorhang der afroamerikanischen US-Oberschicht.
Das waren unsere 10 heißen Sommertipps!
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