Mittlerweile schreiben manche Menschen einen Dreizeiler bei Amazon in dem sie die Vorzüge einer Zahnbürste beschreiben – und Amazon nennt das dann „Rezension“. Was unterscheidet eine Rezension von einer Inhaltsangabe oder von einer Erörterung? Das Wort kommt, wie so viele Worte, aus dem Lateinischen („recensio“). Es lässt sich mit „Musterung“ übersetzen. Manche sprechen auch etwas weniger hochtrabend von einer „Inhaltsangabe“, einer „Erörterung“ oder einer „Buchbesprechung“. Im englischen Sprachraum ist von einer „Review“ die Rede. Muss so eine Inhaltsangabe oder Rezension schriftlich erfolgen? Zumeist ist das der Fall, doch kann eine Rezension auch im Radio oder im Fernsehen erfolgen, hier sind alle Medien vertreten. Ohne kleinlich sein zu wollen: Rezensionen und Inhaltsangaben sind jedoch längst nicht dasselbe, auch wenn Blogs und auch Zeitungen ihre Rezensionen sehr wohl so schreiben, dass man hinterher weiß, was der Inhalt des Werkes ist.
8 bewährte Tipps: Wie schreibt man eine Inhaltsangabe?
Die Inhaltsangabe ist von der Sache her zunächst neutral. Das bedeutet, man schreibt nüchtern worum es sich dreht und vermeidet jede Bewertung. Auch indirekte Bewertungen wirken unprofessionell. Die Schwierigkeit und auch die Kunst besteht darin, dass man nicht zu sehr ins Detail geht. Wer zum Beispiel ein sehr umfangreiches Werk wie Krieg und Frieden oder auch „Breaking News“ mit annähernd 1.000 Seiten in eine Inhaltsangabe packen möchte, der muss sogar ganze Handlungsstränge weglassen. Jeder Autor eine Inhaltsangabe überlegt sich also: Was sind wichtige Bestandteile und was ist weniger wichtig, damit man versteht um was es in der Geschichte geht? Man hat die Aufgabe, dem Leser einen Überblick zu verschaffen – nicht mehr und nicht weniger.
Typischerweise werden Inhaltsangaben im Präsens, also in der Gegenwartsform geschrieben. Das hat auch den Vorteil, dass sich der Text nicht so sehr nach „Nacherzählen“ anhört und mehr Dynamik entfaltet. Die Inhaltsangabe liest sich so also auch besser.
Hier sind 8 Tipps, für eine ordnungsgemäße Inhaltsangabe, die sich außerdem noch gut liest:
- Das es auch hier eine Einleitung, einen Hauptteil und einen Schluss gibt, ist wohl jedem klar. In der Einleitung finden zunächst die wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten Platz: Ist es ein Sachbuch oder ein Belletristikwerk? Wann und wo spielt die Handlung? Wie lässt sich das generelle Thema des Buches in ein oder zwei Sätzen umreißen? Im Hauptteil erfolgt die eigentliche Beschreibung und im Schlussteil kommt man dann schon sehr in den Bereich dessen, was eigentlich die Rezension ist: Man urteilt über den Sprachstil des Autors oder stellt Mutmaßungen über seine Absichten an. Manche fassen hier auch einfach nur in zwei Sätzen zusammen, was sie bereits im Hauptteil mitgeteilt haben.
- Nenne das „Personal“ des Buches. Auf jeden Fall die Hauptpersonen. Spannend kann es auch sein, interessante Nebenfiguren zu benennen, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Das weckt beim Leser Lust auf das Buch.
- Sei in der Sprache sachlich und vermeide direkte oder indirekte Bewertungen (Zum Beispiel nicht: „Der unsympathische Kpt. Ahab jagte den armen, wehrlosen weißen Wal“ sondern neutral: „Ahab jagte den weißen Wal“).
- Schreibe in eigenen Worten und kopiere Dir die Texte nicht aus dem Internet. So klingt es „authentisch“, also nach Dir. Es gibt tatsächlich Lehrer, die in der Lage sind „google“ zu benutzen.
- Nenne die Handlungsschritte in der Reihenfolge, die auch das Buch vorsieht. Sonst kommt der Leser durcheinander.
- Wenn ausnahmsweise aus dem Originaltext eine Passage abgeschrieben wird, dann nur, weil man hier etwas besonders deutlich machen möchte und glaubt, dass die Inhaltsangabe dadurch aufgewertet wird. In diesem Fall wird im Text kenntlich gemacht dass es sich um ein Zitat handelt und die Textstelle wird in Anführungszeichen oder kursiv gesetzt.
- Die Länge wird meistens vorgegeben. Es ist durchaus möglich ein 1.000-Seiten-Werk in einer gehaltvollen Inhaltsangabe auf einer Seite wiederzugeben – man hat dann eben nicht die Möglichkeit in die Tiefe zu gehen. Das erwartet bei einer Inhaltsangabe aber auch niemand.
- Vor dem Schreiben sollte man sich eine kurze Skizze machen. Anhand der W-Fragen (Wann? Wo? Wer? Was? Warum?) überlegt man sich mit wenigen Stichworten, was man wiedergeben möchte und was man besser ausblendet. Auf diese Weise verzettelt man sich nicht, vergisst aber auch nicht handlungsrelevante Erzählstränge.
Wenn die oben genannten Tipps beherzigt werden, kann bei der Inhaltsangabe nicht viel schief gehen und die Aufgabe verliert ihren Schrecken. Doch was ist im Gegensatz dazu eine Rezension oder Erörterung? Hierzu haben wir einen hilfreichen kleinen Artikel vorbereitet: 12 Tipps – Wie man eine gelungene Rezension schreibt.
Autor: Beste Bücher