Dobelli, R. (2012): Die Kunst des klugen Handelns. 52 Irrwege, die Sie besser anderen überlassen. Hanser. München.
Rezension von Annemarie.
In dem Buch werden Handlungsfehler, die der Mensch oft begeht, beleuchtet, und es werden Tipps gegeben, wie man diese vermeidet. Das Buch bildet die Fortsetzung des Buches „Die Kunst des klaren Denkens“, das sich zum Bestseller entwickelte. Gleich zu Beginn weist der Autor jedoch schon darauf hin, dass in diesem Buch nicht nur Handlungs- sondern auch Denkfehler behandelt werden, da eine klare Abgrenzung dieser beiden Themen nicht möglich sei.
Es besteht aus 52 Artikeln, genauer gesagt Kolumnen, die der Autor für verschiedene namhafte Zeitungen verfasst hat und die nun in einem Buch zusammengefasst sind. Jeder dieser Texte wird mit einem ganzseitigen Farbbild illustriert und ist drei Seiten lang.
Eingeleitet wird jede Kolumne mit einem Beispiel, das den Handlungsfehler exemplarisch darstellt, also aufzeigt, in welchen Situationen einem der Handlungsfehler oft unterläuft, dann wird erläutert, warum man sich so verhält.
Im letzten Abschnitt schließlich werden bei einem Großteil der Kolumnen Ratschläge für den Alltag gegeben. Es wird erklärt, worauf man achten sollte, wenn man den jeweiligen Fehler nicht begehen möchte.
Rezension
Der Titel des Buches sagt es schon: Es handelt sich um 52 Irrwege. Nicht weniger. Das Buch ist dazu bestimmt, häppchenweise durchgelesen zu werden. Wer sich das ganze Buch in einem vornimmt, wird von der Fülle an Handlungsfehlern fast schon erschlagen werden und verinnerlicht nur wenige von diesen Handlungsfallen. 52 unterschiedliche Themen bedeutet aber auch, dass jedes Thema nur kurz beleuchtet werden kann. Für Hintergrundinformationen fehlt schlicht der Platz.
Ich hätte mir gewünscht, dass vielleicht weniger Denk-beziehungsweise Handlungsfehler aufgezeigt werden, diese aber ausführlicher beschrieben werden.
Andererseits verdeutlicht gerade die Fülle an aufgezeigten Fehlern auch, dass das menschliche Gehirn nicht unfehlbar ist, dass wir alle ständig, oftmals ohne es zu merken, Denkfehler begehen und manipulierbar sind, und regt einen auf unterhaltsame Art und Weise an, das eigene Denken und Handeln zu überdenken und die eigenen Entscheidungen hinsichtlich Objektivität kritisch zu hinterfragen.
Dafür, dass für jeden Handlungsfehler nur drei Seiten Platz zur Verfügung stehen – denn Zeitungskolumnen dürfen nun einmal nur eine bestimmte Länge haben – werden diese treffend und informativ und zudem noch unterhaltsam erläutert.
Die Kolumnen sind recht ansprechend geschrieben, mit einigen ungewöhnlichen und zum Teil auch überraschenden Anekdoten, und als Abendlektüre oder als kurze Lektüre für zwischendurch sicher nett. Berauschend finde ich das Buch aber nicht.
Wirklich mitnehmen können habe ich aus diesem Buch nicht viel. Dazu ist die Fülle an Handlungsfehlern einfach zu groß.
Fazit
Eine recht nette und unterhaltsame Lektüre. Ob man jedoch bereit sein will, die 15 Euro, die die Hardcover-Variante immerhin kostet, dafür auszugeben, bleibt jedem selbst überlassen.