Rezension von Mona
Inhalt
Die Addams Family sind den meisten ein Begriff, insbesondere jetzt, da Wednesday Addams, die Tochter der morbiden Vorzeigefamilie, durch eine Serienadaption einen enormen Hype erfahren durfte.
In meinem Bekanntenkreis war man sich einig: Die Addams Family, das sind Filme bzw. eine Serie über eine sehr makabre und skurrile Familie, die sich abseits unserer Gesellschaft bewegt, bei der man zwar irgendwie dabei, aber sicher nicht mittendrin sein möchte.
Wir denken an schwarz-weiß Aufnahmen, das eiskalte Händchen und eine Familienbande, die irgendwie sehr vertrackt, aber gleichzeitig bewundernswert harmonisch ist. Dynamische und düstere Musik, die den Alltag von Menschen begleitet, die das Dunkle und Böse lieben und leben. Die Addams Family schaut man sich gerne an, wenn man diese Art von Humor und Stil mag.
Dass die Familie ursprünglich Comics entstammt und nach ihrem Schöpfer, Charles Addams, benannt ist, wusste, inklusive mir, keiner. Genauso wenig, dass sie ihr Debut nicht im Fernsehen, sondern im New Yorker feierten und auf ca. 150 Originalwerken ihre Entwicklung dem Publikum präsentiert wurde.
Mein Herz schlägt für düsteren, skurrilen Humor und alles, das sich abseits der Norm findet und auf eine groteske und verstörende Art und Weise trotzdem charmant ist. Es gibt einige Film- und Medienschaffende, die genau in dieses Herz treffen. Charles Addams war einer davon, ohne dass es mir bewusst war. Er feiert das Anderssein, gibt uns Einblicke in Lebensrealitäten, die uns fern, aber nicht fremd sind. Und er hat Figuren erschaffen, die bestimmte Genres und Stilmittel maßgeblich geprägt haben. Ohne ihn, seinen Mut, sich trotz der Tatsache, dass er oft missverstanden wurde, nicht von seiner Leidenschaft abzuwenden und gleichzeitig einem Verlag, der trotz allem das Potenzial erkannt hat, wären uns vermutlich auch viele Klassiker der popkulturellen Geschichte vorenthalten geblieben.
„The Addams Family – Das Familienbuch“ feiert insbesondere den Schöpfer und seine Kunst hinter der gesamten Idee. Es zeigt auf, wie Addams seine Figuren in unterschiedlichen Stilen ausgelebt hat, ihnen immer mehr Kontur gegeben und Leben eingehaucht hat, bis sie letztendlich die waren, die wir alle hassen, wenn wir mal bei der Vorliebe der Familie für alles Schlechte bleiben.
Bewertung
Dieser Band versammelt ca. 200 teilweise nicht veröffentlichte Comics und huldigt dem Mann, der es gewagt hat, sich gegen die Norm zu stellen. Ganz sicher ein Hochgenuss für alle Fans und alle, die es werden wollen!