Rezension von Marion
Paula Hawkins wartet nach „Girl on the Train“ hier mit ihrem zweiten Spannungsroman „Into the Water“ auf. In der Nähe des Städtchens Beckfort befindet sich der Drowning Pool, eine Flussbiegung, die schon vielen Frauen zum Verhängnis wurde. Sehr mystisch ranken sich die Schicksale dieser Frauen um das Gewässer. Was zieht die Frauen dorthin? Springen sie freiwillig in den Tod, oder hilft jemand nach?
Als Julia Abbott vom Tod ihrer Schwester Nell erfährt, macht sie sich auf den Weg in ihre alte Heimat. Sie muss sich nun um Lena, die Tochter ihrer Schwester kümmern. Dies ist nicht leicht, da sie keinen Kontakt zu den beiden hatte, schlimmer noch, sie hat Nells Kontaktversuche immer abgeblockt. Dies alles hängt mit schlimmen Dingen aus ihrer gemeinsamen Kindheit zusammen, doch wie soll sie Lena dies erklären? Das Mädchen ist am Boden zerstört, wehrt sich vehement gegen die These, dass ihre Mutter gesprungen sein soll wie die anderen Frauen. Vor kurzem sprang erst ihre Freundin Katie in den Tod, weiß Lena mehr als sie preisgibt?
Bald wird klar, dass die Geschichte des Drowning Pool tiefer mit allem zusammenhängt. Nell wollte ein Buch schreiben, wollte darin einige Geheimnisse offenbaren. Geheimnisse, die einige Bewohner lieber auf dem Grund des Flusses lassen möchten….. Paula Hawkins ist mir durch ihren ersten Roman sehr gut in Erinnerung, ich habe dieses Buch damals sehr gern gelesen. Entsprechend hoch war nun meine Erwartung an ihren neuen Spannungsroman.
Leider konnte dieser mich nicht ganz überzeugen. Die Geschichte um den Drowning Pool ist vielversprechend. Zuerst bekam ich das Gefühl alles ist tiefer mit der Vergangenheit verwurzelt, die Passagen aus der Vergangenheit lassen an Hexenverfolgung denken. Diese mystischen Aspekte gefielen mir ausgesprochen gut. Doch im weiteren Verlauf kam schnell die Ernüchterung. Ich wurde während des Lesens von den vielen Charakteren verwirrt, die aus ihrer Sicht die Geschichte bestreiten. Der Wechsel zwischen vergangenen Geschehnissen und den aktuellen Ereignissen sorgten zusätzlich für ein großes durcheinander. Der vielversprechende Bezug zu den alten Geschichten war bald in den Hintergrund getreten. Schade!
Das Ende war etwas undurchsichtig, da mir teilweise nicht klar war, ob die Eindrücke der Personen wirklich auf Tatsachen beruhen, oder einiges durch die Zeit verfälscht wurde. Der Zusammenhang zwischen den alten Vorfällen und den jüngsten Ereignissen erschien mir sehr erzwungen.
Dieser Roman bekommt von mir 3 von 5 Sternen.