Rezension von Annemarie

Inhalt

Eine Anleitung für ein Leben in der Natur – so lautet der Untertitel dieses Buches. Der Autor Markus Torgeby war ein erfolgreicher Marathonläufer und nahm seine Lebenskrise nach einer Sportverletzung zum Anlass, das Leben in der Großstadt hinter sich zu lassen. Vier Jahre lang lebte er in einer selbstgebauten Hütte in den schwedischen Wäldern und ernährte sich nur von Haferbrei, Beeren und Wasser. Und darüber schreibt er nun.

Das Buch ist in drei Kapitel unterteilt, die die verschiedenen Abschnitte des Weges hin zur Natur beschreiben. Von den ersten Schritten, der Motivation für das natürliche Leben, über die Erfahrungen und Erlebnisse in der Natur bis zur individuellen Verbindung der zwei Welten, mit dem Ziel, den ganz eigenen Weg zwischen Zivilisation und Natur zu finden, spannt sich der Bogen. Dazu gibt es noch kleinere Unterkapitel, die hilfreiche Tipps für das eigene Leben in der Natur liefern, etwa dazu, wie Feuer gemacht werden kann, wie man Porridge kocht, welche Pflanzen essbar sind, welches die richtige Kleidung ist und was für Werkzeug notwendig und nützlich ist. Außerdem wird verstärkt darauf eingegangen, wie man draußen in der Natur übernachten kann. Von der richtigen Schlafunterlage und dem richtigen Schlafsack bis zu Tipps, wie man auch in der Großstadt in der Natur übernachten kann, erfährt man hier einiges.

Am Schluss des Buches verbinden sich beide Welten sehr schön zu einer. Nicht der radikale Bruch mit der Zivilisation ist das Ziel und die Essenz dieses Bandes, sondern, beide Welten zu verbinden und für sich selber seine Kraftquellen in der Natur zu erschließen.

Rezension

Aufgrund seiner äußeren Aufmachung wirkt das Buch auf mich sehr edel. Das Layout der Seiten ist ansprechend und diese lassen sich gut umblättern. Die schönen Fotos von Frida Torgeby ergänzen die Texte sehr gut und machen viel Lust auf das Leben draußen in der Natur. Der Text ist sehr einfühlsam geschrieben, passend dazu wirken die Bilder stimmungsvoll und eröffnen völlig neue Perspektiven. Warum nicht wirklich mal eine Nacht draußen schlafen, warum nicht mal versuchen, mit eigenen Mitteln ein Feuer zu entfachen? Solche Gedanken und Überlegungen kamen mir während der Lektüre auf.

Gut gefällt mir dabei, dass es kein Entweder-Oder gibt, sondern Torgeby es erfolgreich schafft, beide Welten zu vereinen. Nicht jeder Mensch ist dafür gemacht, radikal sein Leben in der Großstadt aufzugeben und alleine im Wald zu leben. Dieses Buch schafft sehr gut die Brücke dazwischen, indem es u.a. Tipps gibt, wie sich auch als das Stadtleben schätzender Mensch eine intensive Verbindung zur Natur schaffen lässt. Ebenso gut verwebt Torgeby seine eigene Lebensgeschichte und seine persönlichen Erfahrungen mit Tipps. Liest man seine Schilderungen vom Klettern auf Bäume, möchte man das Buch am liebsten gleich liegenlassen und es am nächsten Baum selber einmal versuchen.

Vorteilhaft hierbei ist, dass für diese Art Abenteuer keine großen Investitionen und auch keine teuren Ausrüstungsgegenstände nötig sind. Als Werkzeug genügt ein Beil, als Nahrung Porridge und viele der Erlebnisse lassen sich auch außerhalb der unberührten Natur erleben, man muss also nicht einmal weit fahren.

Fazit

Ein sehr persönliches Buch, das Lust macht, den eigenen Horizont durch Naturerlebnisse zu erweitern. Nach der Lektüre erscheint einem diese schon fast als verlorene Zeit, die man lieber genutzt hätte, um die Natur um sich herum zu entdecken und zu erobern. Allen, die einen Band zur Inspiration suchen, sich der Natur auf ganz eigene Art und Weise anzunähern, sehr zu empfehlen.