Steve Noon: Eine Stadt im Laufe der Zeit

Rezension von Annemarie

Inhalt

Ein Großteil der Deutschen lebt heutzutage in Städten. Und keine Frage: Städte sind spannend. Sie gibt es bereits seit Jahrtausenden, seit Jahrtausenden ziehen geballte Siedlungsräume die Menschen an. Im Laufe der Zeit haben sich die Städte jedoch gewandelt – während im alten Rom beispielsweise Tempel eine wichtige Rolle spielten, waren im Mittelalter Stadtmauern oft prägend für das Stadtbild, und oft befand sich eine Burg in der Nähe. Und wie die Städte früher aussahen und sich im Laufe der Zeit gewandelt haben, das sieht man anschaulich in diesem Bilderbuch. Es enthält mehrere Wimmelbilder, auf denen je ein Grundriss einer typischen Stadt abgebildet ist. Daneben findet man auch Seiten, auf denen Gebäudemit Text und Bildern erläutert werden, etwa die Thermen im alten Rom oder das Rathaus im Zeitalter im Zeitalter des Barock.

Dabei sind auf jeder Seite unten Personen gezeigt und ihre Aufgabe erläutert. Diese Personen findet man, wenn man gründlich sucht, auch im Wimmelbild.

Rezension

Wenn man Geschichtsbücher durchliest, erhält man viel Wissen. Das Problem ist oft nur, dass man sich dann immer noch nicht wirklich vorstellen kann, wie das Leben der damaligen Menschen aussah. Für Kinder wie für Erwachsene ist es schwer, sich allein anhand von Texten und einigen kleineren Bildern realistisch vorzustellen, wie das Leben der Menschen früher aussah. Dieser Band verfolgt einen ganz anderen Ansatz. Die Bilder stehen im Zentrum und mithilfe von kurzen Informationstexten erhält man dann die Infos zu den jeweiligen Personen und Tätigkeiten. Und schon diesen Ansatz fand ich ziemlich gut. Die Kombination aus schönen, sehr anschaulichen und liebevoll gestalteten Bildern und gut verständlichen Texten war zudem einfach schön. Denn Bilder sind oft aussagekräftiger als Texte und können gerade für Kinder, die nicht so gerne lesen oder nicht so gut lesen können, deutlich schneller, besser, effektiver und unterhaltsamer Wissen vermitteln. Besonders nett fand ich, wie detailverliebt der Band gestaltet ist. So kann man ich eine Seite noch so lange und intensiv anschauen – man findet immer wieder etwas Neues. Insgesamt hat der Band zwar nur etwa 30 Seiten, allerdings kann man auf jeder Seite viel entdecken.

Das Schöne an dem Buch ist, dass es mit seinen vielen Bildern zwar sehr gut für Kinder geeignet ist, aber auch Erwachsene viel Interessantes in den Bildern entdecken können. In den Texten werden dann interessante Informationen gegeben. Die Sätze selber sind vom Aufbau und Inhalt leicht verständlich und kurz, sodass auch Kinder kein Problem haben dürften, sie zu lesen und zu verstehen.

Und: Man schlägt mit dem Betrachten des Bandes zwei Fliegen mit einer Klappe. Gerade ruhigere Kinder im Alter zwischen acht und 14 Jahren haben meist viel Freude daran, die Bilder zu betrachten, die entsprechenden Personen zu suchen und immer wieder neue, spannende Details zu entdecken. Dabei lernen sie ganz nebenbei auch einiges über die Vergangenheit. Auch kann es viel Freude machen, den Band gemeinsam mit einer anderen Person durchzuschauen und sich gemeinsam auf Entdeckungsreise zu begeben. Im Gegenzug heißt das, dass eher ungeduldige Kinder in ihrer Geduld schnell überstrapaziert werden könnten. Wer also ein relativ wildes Kind hat oder selber mit Wimmelbildern nichts anfangen kann, wird vermutlich auch mit diesem Buch nicht glücklich werden.

Fazit

Ein zwar dünner, aber sehr schöner, liebevoll gestalteter, hochwertiger Bildband voller Wimmelbilder darüber, wie Städte im Laufe der Zeit ausgesehen haben und wie deren Einwohner lebten. Allen interessierten Erwachsenen und Kindern zu empfehlen.